Person: Birk APIS

BirkAlfredBirk, (Friedrich) Alfred; Ps. F.A. Bürcke, F.A. BikeFriedrichF.A. Bürcke F.A. Bike26.9.185527.5.1946Literatur, Buch- und ZeitungswesenTechnikTechniker und Schriftstellerhttps://d-nb.info/gnd/130104167

Birk (Friedrich) Alfred, Ps. F. A. Bürcke, F. A. Bike, Techniker und Schriftsteller. Geb. Steinbrück, Steiermark (Zidani most, SLO), 26. 9. 1855; gest. Strupcice, Tschechoslowakei (CZ), 27. 5. 1946; evang.

Sohn eines Ingenieurs der Südbahngesellschaft, Vater von Karl Birk (s. u.). – Nach Besuch der evangelischen Volksschule, des Untergymnasiums und der Oberrealschule in Wiener Neustadt trat B. 1873 in die Ingenieurabteilung der TH Wien ein und erwarb 1880 sein Diplom. 1880–83 wirkte er dort als Assistent an der Lehrkanzel für technische Mechanik und Maschinenlehre sowie als Lehrer der Bauwissenschaften an der 1. österreichischen Baugewerkschule in Wien. Er unternahm zahlreiche Studienreisen, über die er in Fachzeitschriften berichtete. Ab 1884 im Dienst der Südbahngesellschaft, war er zunächst im Brückenbau- und im Unterbau-Büro tätig, später stellvertretender Ingenieur der Bahnerhaltungsinspektion Cilli (Celje) und zuletzt Oberingenieur im Studienbüro der Generaldirektion. 1897 übernahm er als o. Prof. die Lehrkanzel für Erd-, Straßen- und Tunnelbau, später Straßen-, Eisenbahn- und Tunnelbau, an der deutschen TH in Prag, an der er wiederholt auch als (Pro-)Dekan und 1901 als Rektor fungierte. Nach seinem Übertritt in den Ruhestand 1925 supplierte er noch bis 1928 die Vorlesungen über Eisenbahnbau und Betrieb sowie bis 1945 städtisches Verkehrswesen, Bauleitung und Bahnerhaltung. Als einer der wenigen Straßenbauhistoriker publizierte B. „Die Straße, ihre verkehrs- und bautechnische Entwicklung im Rahmen der Menschheitsgeschichte“ (1934; Neudruck 1971). In Buchform erschienen ferner u. a. das mehrteilige Werk „Der Wegebau“ (1904–15; 3. und 4., erweiterte Aufl. 1923) und „Alois von Negrelli. Die Lebensgeschichte eines Ingenieurs“ (2 Bände, 1915–25). B. war Hauptredakteur der „Ingenieur-Zeitschrift“ (Teplitz), Mitarbeiter des „Handbuchs der Ingenieurwissenschaften“, des „Handwörterbuchs der Arbeitswissenschaft“ und vieler weiterer Handbücher und Lexika. Neben zahlreichen Beiträgen für Fachzeitschriften schrieb er technische Hörspiele und Dialoge für die deutsche Sendung des Prager Rundfunks, den Novellenband „In Sturm und Sonnenschein“ (1890) sowie – unter Pseudonymen – Feuilletons und Erzählungen für Wiener Zeitungen. Er war u. a. Mitglied der Deutschen Gesellschaft der Wissenschaften und Künste für die Tschechoslowakische Republik, Ehrenmitglied des Polytechnischen Verbandes in der Tschechoslowakischen Republik und Mitglied des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins. B.s wissenschaftliche Arbeiten wurden auf Ausstellungen in Leipzig, Paris und Brünn (Brno) ausgezeichnet. 1912 erhielt er den Orden der Eisernen Krone III. Klasse, wurde 1917 Hofrat, 1920 Dr. techn. h. c. der TH Braunschweig. Sein Sohn, der Schauspieler und Regisseur Karl Birk (geb. Wien, 8. 3. 1887; gest. Quedlinburg, DDR/D, 15. 10. 1951), erhielt seine Ausbildung in Prag, wo er später als Professor an der Deutschen Akademie für Musik und darstellende Kunst Schauspiel, Sprechkunst, Regielehre und Theatergeschichte unterrichtete. Nach der Vertreibung aus der Tschechoslowakei war er Dramaturg und Spielleiter in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), wirkte später am Neustädter Schauspielhaus in Dresden und zuletzt an der Städtischen Bühne in Quedlinburg. Er betätigte sich auch als Theaterkritiker und publizierte diverse theaterwissenschaftliche Arbeiten.