Teuchert, Friedrich Frh. von

Teuchert Friedrich Frh. von, Offizier. Geb. Ung. Hradisch, Mähren (Uherské Hradište, CZ), 21. 5. 1797; gest. Ischl (Bad Ischl, OÖ), 27. 6. 1872 (begraben: Wien Währing).

Sohn eines Beamten, Bruder des Off. Karl T. (geb. Ung. Hradisch, 9. 6. 1800; gest. Wien, 11. 2. 1873), der in der Inf. diente, 1853 GM und Stadt-Kmdt. von Mailand wurde und 1859 als FML und Divisionär in Verona i. d. R. trat, Adoptivvater von →Friedrich Frh. T.-Kauffmann v. Traunsteinburg. – 1807–15 in der Theresian. Militärakad. in Wr. Neustadt ausgebildet und zur Inf. ausgemustert, diente T. drei Jahre als Geometer bei der Katastralvermessung in der Bukowina und wurde 1831 Adj. von GM Franz Kauffmann Edlem v. Traunsteinburg, dessen Witwe er 1841 heiratete. In Podgorze (Kraków) stationiert, unterstützte T. 1831 die Russen bei der Niederwerfung des poln. Aufstands und nahm 1836 an der Okkupation des Freistaats Krakau durch Österr. teil. 1836–38 diente er im Militär-Dep. des Hofkriegsrats (1838 Hptm.), kam 1841 als Gen.-Kmdo.-Adj. und Militär-Referent nach Brünn/Brno (1841 Mjr.) und war 1846 an der Bekämpfung der Unruhen in Krakau beteiligt. 1848 wurde T. Obst. und Kmdt. des IR 10, mit dem er das k. Hoflager in Olmütz (Olomouc) sicherte. 1849 nahm er am Feldzug in Ungarn teil, wurde im April bei Nagy-Sarló (Tekovské Lužany) in die Flucht geschlagen, war dann aber bei der Belagerung von Komorn erfolgreich. Im Juli 1849 avancierte er zum GM und Adlatus des Korps-Kmdt. in Brünn, 1854 zum FML und Stellv. des Kmdt. der 4. Armee. Im Februar 1857 kam er als Chef der 1. Sektion (Personalwesen und Justizangelegenheiten) in das Armee-Oberkmdo., wurde im Nov. 1859 zunächst Gen.-Dir. der 1. Gen.-Dion. (Militär- und Justizangelegenheiten), dann der 4. Gen.-Dion. (ökonom. Angelegenheiten), im Februar 1860 der 5. Gen.-Dion. (Rechnungs-, Verpflegungs-, Monturs, San.-, Unterkunfts- und Militär-Grenzwesen) im Armee-Oberkmdo. bzw. Kriegsmin. Bei der Reorganisation im Dezember 1860 hiervon enthoben, blieb er als zugeteilter Gen. im Kriegsmin., wurde im Dezember 1862 Stellv. des Kriegsministers und mit der Leitung der ökonom.-administrativen Geschäfte betraut. 1865 trat er als FZM i. d. R. 1859 2. Inhaber des IR 59, erhielt er im selben Jahr das Kommandeurkreuz des Leopold-Ordens, wurde in den Frh.stand erhoben und Geh. Rat. 1864 Ritter der Eisernen Krone I. Kl.


Literatur: Svoboda; Wurzbach; Geschichte des k. k. IR Oskar II. Friedrich Kg. von Schweden und Norwegen Nr. 10, 1888, S. 486, 515f., 550; J. Knorz, Geschichte des k. k. IR Erzhg. Rainer Nr. 59, 2, 1901, S. 441f., 464, 499, 505, 512, 515, 521, 596, 649; W. Wagner, Geschichte des k. k. Kriegsmin. 1848–66, 1, 1966, s. Reg.; KA, Wien; Pfarramt, Bad Ischl, OÖ.
Autor: (A. Schmidt-Brentano)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 65, 2014), S. 269f.
geboren in Uherské Hradiště
gestorben in Bad Ischl

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