Teuffenbach zu Tiefenbach und Maßwegg, Albin Frh. von

Teuffenbach zu Tiefenbach und Maßwegg (Massweg) Albin Frh. von, Offizier und Fachschriftsteller. Geb. St. Leonhard (Bad St. Leonhard im Lavanttal, Ktn.), 14. 2. 1835; gest. Graz (Stmk.), 25. 4. 1920; röm.-kath.

Sohn des Hptm. Joseph Frh. v. T. zu T. u. M. (geb. 28. 2. 1783; gest. 4. 4. 1852) und von Cäcilie, geb. Weiß (geb. 16. 4. 1796; gest. St. Leonhard, 27. 9. 1868); ab 1869 verheiratet mit Valerie Freifrau v. T. zu T. u. M., geb. Gfn. Stras(s)oldo (geb. 18. 2. 1847; gest. Ruda, I, 19. 5. 1900). – T. trat 1846 in die Theresian. Militärakad. in Wr. Neustadt ein, wo er 1853 zum Lt. ausgemustert und dem IR 47 zugeteilt wurde. 1857 besuchte er den Adj.kurs, 1858 wurde er als Oblt. zum Gen.korpskmdo. nach Hermannstadt (Sibiu) transferiert. Im Zuge der Vorbereitungen für den Feldzug in Italien 1859 wurde T. (Rtm. 2. Kl.) zunächst in das Hauptquartier der 4. Armee versetzt und bald darauf im IR 75 verwendet. 1864 Hptm., kam er zum Gen.kmdo. in Udine und fungierte 1865 als Kanzleidir. beim Truppenkmdo. des Gen. →Gideon v. Krismanic. 1866–75 war T. in der Gen.adjunktur des K. tätig (1869 Mjr. im Gen.quartiermeisterstab), danach wurde er in den Hofstaat von →Ferdinand, Erzhg. von Österr. und Großhg. von Toskana, berufen und übernahm die Erziehung von dessen ältestem Sohn Erzhg. Leopold Ferdinand, danach auch jene von Erzhg. →Joseph Ferdinand und Erzhg. →Peter Ferdinand; 1876 Obstl., 1878 Obst. des Gen.stabskorps, 1884 GM, 1889 FML, 1897 mit FZM-Charge pensioniert. I. R. lebte T. zunächst in Villa Vicentina, 1900 übersiedelte er nach Görz (Gorizia), wohnte 1915 kurzfristig in Salzburg, anschließend in Graz. T. machte sich v. a. als Schriftsteller einen Namen. Bes. hervorzuheben ist sein Werk „Vaterländisches Ehrenbuch. Geschichtliche Denkwürdigkeiten aus allen Ländern der österreichisch-ungarischen Monarchie“, 1877, sowie der zweite Tl. „Vaterländisches Ehrenbuch, poetischer Theil … in Gedichten“, 1879 (2. Aufl. 1898). Darüber hinaus war er Mitarb. der „Oesterreichisch-ungarischen militärischen Blätter“, in denen er v. a. über Off.ausbildung, Dienstreglements und (militär.) Charakterbildung schrieb. Aus seiner Erfahrung als Erzieher nahm er Stellung zum Bildungswesen, kritisierte bes. die gängigen Lehr- und Lernbehelfe als zu wenig patriot. bzw. österr.bezogen und erwirkte deren Abschaffung. 1875 veröff. er „Beiträge zu unserm Schul- und Erziehungswesen“. In Görz stand er dem Ver. zur Erhaltung der Basilika von Aquileia vor. 1875 erhielt er den Orden der Eisernen Krone III. Kl., 1897 jenen der I. Kl., 1891 wurde er Komtur des Leopold-Ordens; 1879 k. u. k. Kämmerer, 1887 Geh. Rat, 1908 Tit. Gen. der Inf.


Werke: Weitere W.: Neues illustriertes vaterländ. Ehrenbuch, 2 Bde., 1890–92; Kurzer Abriß der Geschichte der Gefürsteten Gf.schaft Görz und Gradiska …, 1900; Die Basilica von Aquileja und ihr Bauherr Patriarch Poppo, 2. Aufl. 1911. – Ed.: Oesterr. Hort. Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburg. Erbländern, 2 Bde., 1908 (2. Aufl. 1910); etc.
Literatur: Grazer Volksbl., 24. 7. 1920; Wurzbach; F. Wienstein, Lex. der kath. dt. Dichter …, 1899; Ein Gen. im Zwielicht. Die Erinnerungen E. Glaises v. Horstenau, ed. P. Broucek, 1, 1980, S. 116; N. Bachleitner u. a., Geschichte des Buchhandels in Österr., 2000, S. 234; St. Malfèr, K.jubiläum und Kreuzesfrömmigkeit …, 2011, S. 66, 69; KA, Wien.
Autor: (D. Angetter)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 65, 2014), S. 270f.
geboren in Bad Sankt Leonhard im Lavanttal
gestorben in Graz

Lifeline