Thaler, Rafael

Thaler Raf(f)ael (Raphael), Maler und Restaurator. Geb. Innsbruck (Tirol), 1. 9. 1870; gest. ebd., 18. 3. 1947; röm.-kath.

Sohn von Alois T., Bauer in Gries am Brenner, später Werkmeister bei der Südbahn, der maler. dilettierte, Vater des Malers Heinz T. (1901–1965); bis 1917 mit Anna T., geb. Vögele, ab 1919 mit Anna T., geb. Schoderböck, verehel. – Nach dem Besuch der Staatsgewerbeschule in Innsbruck absolv. T. seine Lehrzeit bei →Alfons Siber in Hall. 1893–94 stud. er an der Accad. di Belle Arti in Venedig und ließ sich 1896 als selbstständiger Freskomaler und Restaurator in Innsbruck nieder. Zu seinen Hauptarbeiten zählten traditionsbezogene kirchl. Wandbilder in einem neobarocken Stil mit nazaren. Anklängen. Aufträge erhielt er v. a. in Tirol, Südtirol und Vbg., er selbst nannte aber auch Arbeiten im oberbayer. Murnau, in Pola (Pula) und 1909 in Russland (Gouvernement Cherson). Fresken finden sich u. a. in den Kirchen von Vinaders (1901), Stilfes/Stilves (Dekanatskirche), Imst (1911), Hainzenberg (Wallfahrtskapelle Maria Rast, 1924), Völs (1924), Aldrans (1929), Umhausen (1933), Kitzbühel (Liebfrauenkirche, 1934) und Maria Brettfall bei Strass im Zillertal (Fassade, 1947). Daneben schuf er Stationsbilder für die Pfarrkirche in Pradl (1910) sowie hll. Gräber und Kirchenkrippen (Völs, Schnann, Natters, Stift Wilten). T. wirkte auch an den Restaurierungen von Schloss Ambras (Innsbruck), Schloss Bruck (Lienz), Schloss Bruneck, der Churburg (Schluderns), Schloss Ratzötz bei Brixen/ Bressanone und Schloss Tratzberg (Stans) mit. Erhalten haben sich weiters Fresken an zahlreichen Hausfassaden in Innsbruck, in den einstigen Vororten Mühlau, Pradl, Igls sowie in Lans, Mutters, Matrei in Osttirol, Nassereith oder Brixlegg. Daneben lieferte T. Entwürfe u. a. für Neujahrsentschuldigungskarten, machte sich als Porträtist in Öl oder Pastell einen Namen und war ein gefragter Kopist u. a. von Werken →Franz v. Defreggers. Für seine Arbeiten wurde er 1900 auf der Pariser Weltausst. mit einer Medaille ausgez.


Literatur: Fuchs, 19. Jh.; Thieme–Becker; Vollmer; Tiroler Heimatbll. 8, 1930, S. 368, 22, 1947, S. 86f.; K. Fischnaler, Innsbrucker Chronik 5, 1934, S. 232f.; C. Kraus, Zwischen den Zeiten. Malerei und Graphik in Tirol 1918–45, 1999, S. 297; Tirols Künstler 1927, ed. E. Hastaba, 2002 (m. B.); G. Pfaundler-Spat, Tirol-Lex., neubearb. Aufl. 2005; Hll. Gräber in Tirol, ed. R. Rampold, 2009, S. 320; Tiroler Landesmus. Ferdinandeum, Innsbruck, Tirol.
Autor: (E. Hastaba)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 65, 2014), S. 280
geboren in Innsbruck
gestorben in Innsbruck
ausgebildet in Hall in Tirol („Solbad Hall“)
wirkte in Innsbruck 1896
wirkte in Tirol
wirkte in Trentino - Südtirol
wirkte in Vorarlberg
wirkte in Murnau am Staffelsee
wirkte in Pula
wirkte in Russland
wirkte in Vinaders 1901
wirkte in Stilves
wirkte in Imst 1911
wirkte in Hainzenberg 1924
wirkte in Aldrans 1929
wirkte in Völs 1924
wirkte in Umhausen 1933
wirkte in Kitzbühel 1934
wirkte in Strass im Zillertal 1947
wirkte in Ambras Castle
wirkte in Schloss Bruck
wirkte in Schloß Bruneck
wirkte in Schluderns
wirkte in Schloss Tratzberg
wirkte in Lans
wirkte in Mutters
wirkte in Matrei in Osttirol
war Schüler Kaiserlich-Königliche Staatsgewerbeschule (Innsbruck)
war Student Accademia di Belle Arti Venedig 1893-1894

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