Theer, Adolf

Theer Adolf, Maler und Lithograph. Geb. Jauernig-Johannesberg, Schlesien (Javorník, CZ), 2. 5. 1811; gest. Wien, 24. 4. 1868; röm.-kath.

Sohn des Edelsteinschneiders Joseph T. und der Stickerin Thekla T., geb. Junker, Bruder von →Robert T. und Albert T. (s. u.). – Nach der Übersiedlung der Familie nach Wien (1820) besuchte T. 1827–30 die Graveurschule an der Wr. ABK, ab 1832 stud. er dort Historienzeichnung. Bereits in jungen Jahren konzentrierte er sich auf die Porträtminiaturmalerei und präsentierte seine Arbeiten 1832–48 in den Ausst. der ABK; ab 1852 beteiligte er sich an den Ausst. des Österr. Kunstver. Zu seiner Klientel gehörte v. a. das gehobene Bürgertum. Seine Porträts sind im Vergleich zu den Arbeiten seines Bruders Robert wesentl. kleinteiliger und präziser gemalt und wirken bisweilen wie Emailminiaturen. Er scheint damit auch nach der Jh.mitte Erfolg gehabt zu haben, während sein Bruder zu dieser Zeit seinen Höhepunkt bereits überschritten hatte. T.s zarte Ausdrucksweise findet sich auch in seinen Lithographien, die er für die damals sehr beliebten Almanache und Taschenbücher wie „Aglaja“ und →Johann Gabriel Seidls „Aurora“ ausführte. Sie zeigen bes. weibl. Darstellungen in einem immer wiederkehrenden Schematismus ohne Ausdruck einer Mimik. T.s Arbeiten, in denen keine stilist. Entwicklung nachzuvollziehen ist, folgen diesem Schönheitsideal über Jahrzehnte. Sein Bruder


Werke: Weitere W.: s. Wurzbach; Schidlof.
Literatur: Czeike (s. u. T.gasse); Fuchs, 19. Jh.; Thieme–Becker; Wurzbach (m. tw. W.); E. Leisching, Die Bildnisminiatur in Österr., 1907, S. 168f.; L. R. Schidlof, The Miniature in Europe … 2, 1964 (m. tw. W.); H. Schöny, Wr. Künstler-Ahnen 2, 1975, S. 29f.; N. Keil, Die Miniaturen der Albertina in Wien, 1977, S. 126; H. Fuchs, Die österr. Bildnisminiatur 2, 1982; ABK, Wien.
Autor: (R. Keil)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 65, 2014), S. 288
geboren in Javorník
gestorben in Wien

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