Sohn eines Eisenhändlers, Vater des Statistikers Lajos T. (geb. Budapest, 20. 4. 1899; gest. ebd., 14. 5. 1983); ab 1891 mit Irene T., geb. Waisbecker, verheiratet. – T. besuchte das evang. Lyzeum in Ödenburg und stud. ab 1880 Geographie sowie Naturkde. an der Univ. Budapest; 1883 Lehrbefähigungsprüfung und Dr. phil. 1884–88 arbeitete er als Ass. am Lehrstuhl für Anthropol., 1888–1926 war T. beim Communal-Statist. Bureau der Haupt- und Residenzstadt Budapest tätig (ab 1894 Vizedir., ab 1906 Dir.). Unter seiner Leitung entwickelte sich das Amt zu einer bedeutenden wiss. Institution. 1897 Priv.Doz., 1906 tit. ao. Prof. für Demographie und Statistik, wirkte er auch weiter an der Univ. 1919 zum Präses der Westung. Liga (Nyugat-Magyarországi Liga) gewählt, plädierte er gegen die Abtrennung Westungarns und beteiligte sich 1921 an der Organisierung der Volksabstimmung in Ödenburg und Umgebung. Nach ersten, geograph. Fragestellungen gewidmeten Publ. trat T. mit statist.-demograph. Werken über Budapest in Erscheinung („Budapest közegészségi és közmívelodési viszonyai“, 1894; „Die Hauptstadt Budapest im Jahre 1891“, 3 Bde., 1894–98, gem. mit Josef Korösy, auch ung.; „Die Hauptstadt Budapest im Jahre 1901“, 2 Bde., 1903–05, gem. mit Korösy, auch ung.). Als Mitgl. des Inst. International de Statistique in Den Haag (1903) initiierte T. die Smlg. und Analyse von statist. Daten über Auswanderung und Großstädte, die er u. a. am Beispiel der Migration der Ungarn untersuchte („A magyarországi kivándorlás és a külföldi magyarság“, 1904; „Az elcsatolt Felvidék kivándorlási mozgalmai“, 1927). I. d. F. wandte er sich der hist. Demographie, insbes. der Bevölkerungsgeschichte Ungarns im 18. Jh. bzw. der Stadt Ödenburg, zu („Koszeg népessége a 18. században“, 1936; „Magyarország népessége II. József korában“, 1938; „Sopron városa a 18. században“, 1939). T. begründete bzw. red. mehrere wiss. Periodika, u. a. 1894–1925 die „Statistischen Jahrbücher der Haupt- und Residenzstadt Budapest“ („Budapest Székesfováros Statisztikai Hivatala Közleményei“), 1908–16 die Rundschau „Városi Szemle“ sowie das „Journal de la Société Hongroise de Statistique“. Als Mitbegründer und Präs. des Magyar Turista Egyesület (1888) und Autor mehrerer Reiseführer (u. a. „Führer durch Sopron (Oedenburg) und die ungarischen Alpen“, 1912; „Neuester Führer durch Budapest und Umgebung“, 1921; „Budapest und Umgebung nebst Ungarn in Wort und Bild“, o. J.) trug er zur Breitenwirksamkeit der Touristik in Ungarn bei. 1902 k. M., 1926 o. Mitgl. der MTA, 1885–89 Sekr., ab 1914 Vizepräs. der Ung. Geograph. Ges. (Magyar Földrajzi Társaság), 1906 Mitgl. der Société de Statistique de Paris, 1926 Ehrenmitgl. des Ver. für Geographie und Statistik zu Frankfurt am Main, 1928 Ehrenmitgl. der Dt. Statist. Ges. in Dresden, Mitgl. der Mathemat.-statist. Vereinigung in Wien sowie Aufsichtsrat der mathemat.-statist. Vereinigung in Budapest, erhielt T. u. a. 1939 den Marczibányi-Anerkennungspreis der MTA.