Tamásy von Fogaras, Árpád

Tamásy von Fogaras Árpád, Offizier. Geb. Reps, Siebenbürgen (Rupea, RO), 9. 12. 1861; gest. Budapest (H), 31. 1. 1939.

Sohn eines Tafelrichters. – Nach Besuch des Gymn. in Hermannstadt (Sibiu) absolv. T. 1875–78 die Militär-Oberrealschule in Mähr. Weißkirchen (Hranice), 1878–81 die Techn. Militärakad. in Wien und 1886–88 die dortige Kriegsschule. Seine militär. Laufbahn begann er 1881 als Lt. im 2. techn. Rgt., danach wurde er sowohl im Gen.stab als auch im Truppendienst verwendet. 1882 beteiligte er sich als Lt. an der Niederwerfung des Aufstands in Süddalmatien und in der Herzegowina, Ende April nahm er am Gefecht von Dragalj teil. 1897 kam er als Mjr. in die Militärkanzlei des K., ab 1902 diente er in der Honvéd (1901 Obstlt., 1904 Obst., 1910 GM, 1913 FML). 1904 ins ung. Landesverteidigungsmin. in Budapest versetzt, übernahm er im Juni 1914 den Posten eines Sektionschefs im Kriegsmin. in Wien. Ab September 1914 kämpfte er als Kmdt. der 23. Honvéd-Inf.div. auf dem östl. Kriegsschauplatz. Ende September/Anfang Oktober war T. stellv. Festungskmdt. in der von russ. Truppen zweimal belagerten Festung Przemysl, wo seine Div. die Hauptres. des Festungssystems bildete. Nach der Kapitulation der österr. Truppen im März 1915 wurde T. in Birjuc gefangen gehalten, ab Herbst 1915 in Zadonsk, ab August 1916 in Sapožok, ab Oktober 1916 wieder in Zadonsk. 1917 zum FZM ernannt, kehrte er Mitte Februar 1918 aus der russ. Kriegsgefangenschaft zurück. Im März übernahm er das Kmdo. über die 20. Honvéd-Inf.div., ab Ende April 1918 war er Kmdt. des k. u. k. XXII., von Ende Juli 1918 bis zum Kriegsende des k. u. k. IV. Korps an der italien. Front. Anfang 1919 wurde T. pensioniert, danach lebte er in Budapest. 1899 erfolgte die Erhebung in den ung. Adelsstand mit dem Prädikat von Fogaras. T. wurde 1902 Ritter der Eisernen Krone III. Kl., 1910 Ritter des Leopold-Ordens, 1914 Kommandeur des Franz Joseph-Ordens und im selben Jahr Ritter der Eisernen Krone II. Kl., 1918 Kommandeur des Leopold-Ordens und Geh. Rat. 1898 wurde ihm das Ritterkreuz des dän. Dannebrogordens, 1909 das span. Militär-Verdienstkreuz III. Kl. verliehen.


Literatur: R. Nachtigal, in: Österr. in Geschichte und Literatur 47, 2003, S. 270ff.; T. Balla, A Nagy Háború osztrák–magyar tábornokai, 2010; KA, Wien; Hadtörténelmi Levéltár, Budapest, H.
Autor: (T. Balla)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 64, 2013), S. 192f.
geboren in Rupea
gestorben in Budapest

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