Szczepanski, Władisław

Szczepanski Wladislaw (Ladislaus), SJ, Exeget und Orientalist. Geb. Biala, Galizien (Bielsko-Biala, PL), 21. 5. 1877; gest. Innsbruck (Tirol), 30. 5. 1927; röm.-kath.

S. trat 1891 in Stara Wies bei Brzozów in die Ges. Jesu ein. Nach dem Stud. der Phil. in Neusandez (Nowy Sacz) stud. er 1900–04 Theol. in Krakau (Kraków). Nach seiner Priesterweihe (1903) reiste er nach Beirut, wo er 1904–07 bibl. Archäol. und Orientalistik stud., 1907–09 setzte er diese Stud. in Innsbruck fort, ab 1909 war er in Rom Prof. für bibl. Archäol. und Exegese am Pontificio Ist. Biblico. 1910 legte S. in Rom seine letzten Gelübde ab. Zahlreiche wiss. Expeditionen führten ihn in den Nahen Osten, v. a. nach Palästina. Ab 1918 lehrte er an der Theol. Fak. in Warschau bibl. Exegese; 1919–20 Dekan. 1921–25 hielt er sich wieder in Palästina auf, lehrte danach in Rom bibl. Archäol., brach diese Tätigkeit nach einem Semester krankheitsbedingt ab und kehrte nach Innsbruck zurück. Als theol. Schriftsteller veröff. S. zahlreiche Werke in poln., dt. und latein. Sprache. Neben Orientalistik und Bibelarchäol. befasste er sich überwiegend mit kirchenrechtl. Fragestellungen sowie mit der Exegese der Hl. Schrift. Hervorzuheben sind seine in poln. Sprache veröff. Übers. der vier Evangelien und der Apostelgeschichte nach dem griech. Urtext sowie seine Einführung in das Stud. der Evangelien und eine Stud. über den Hl. Paulus, die wegen S.s frühem Tod unveröff. blieb. In dt. Sprache verf. er Reiseberr., u. a. das drei Bde. umfassende Werk „Nach Petra und zum Sinai“, 1908. Bemerkenswert sind auch seine in latein. Sprache verf. Werke, u. a. „Geographia Palaestinae antiquae“, 1912, sowie seine Schriften über Palästina, Ägypten, die Arab. Halbinsel, Babylonien und die griech. Inseln. 1927 wurde S. als Rektor des neu gegr. Bibelinst. nach Jerusalem berufen, verstarb jedoch vor Antritt dieses Amts.


Werke: Weitere W.: s. Slownik polskich teologów katolickich.
Literatur: Jesuitenlex.; LThK; Slownik polskich teologów katolickich 4, 1983 (m. W. u. L.); Diccionario Histórico de la Companía de Jesús. Biográfico-temático 4, 2001 (m. L.); Archiv der österr. Prov. der Ges. Jesu, Wien; UA, Innsbruck, Tirol.
Autor: (P. Gangl)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 64, 2013), S. 128
geboren in Bielsko-Biała
gestorben in Innsbruck

Lifeline