Švanda ze Semčic, Karel

Švanda ze Semcic Karel, Schriftsteller und Jurist. Geb. Wrschowitz, Böhmen (Praha, CZ), 12. 9. 1867; gest. Praha, Tschechoslowakei (CZ), 6. 11. 1928.

Sohn von →Pavel Š. ze S. d. Ä. und der Schauspielerin und Dramatikerin Eliška Pešková (geb. Prag, Böhmen / Praha, CZ, 8. 6. 1832; gest. ebd., 23. 5. 1895), Bruder von Jaroslav Š. ze S. (1851–1879), Marie Š. ze S., verheiratete Stankovská, und Pavel Š. ze S. d. J. (s. u. →Pavel Š. ze S. d. Ä.). – Š. besuchte das Gymn. in Prag und stud. nach der Matura 1886 an der tschech. Karl-Ferdinands-Univ. Jus (1892 Dr. jur.). Anschließend als Polizeibeamter in der Prager Statthalterei tätig, wurde er jedoch 1895 wegen Pflichtverletzung als Zensor entlassen. Danach Beamter im böhm. Landesausschuss, widmete er sich bes. dem Denkmalschutz; 1920 als Sektionsschef i. R. 1897–1913 leitete er außerdem das Švanda-Theater in Smichow (Praha-Smíchov), das er wirtschaftl. sanierte. Gleichzeitig hob er das Ansehen des Theaters durch einen niveauvollen Spielplan. Š. war auch im Theater- und schriftsteller. Ver.wesen engagiert (u. a. bei der Z. „Máj“ und im Künstlerver. Umelecká beseda), aber auch karitativ tätig; u. a. gründete er eine Stiftung für pensionierte Schauspieler (Nadace pro prestárlé herce). Als Erzähler thematisierte er stilist. anspruchsvoll die Schicksale hochbegabter und außergewöhnl. Helden, wobei seine späteren Werke eine Neigung zur Selbstironie und Satire aufweisen. Bedeutung erlangte Š. auch als Übers. u. a. von E. T. A. Hoffmann und →Arthur Schnitzler.


Werke: W. (s. auch LCL): Fantastické povídky, 1892; Bizarní povídky, 1897; etc.
Literatur: Lidové noviny, Národní osvobození, 6. 11. 1928; Lidové noviny, 12. 9. 1942; LCL (m. W.); Masaryk; Otto, Erg.Bd.; Rizner; Zvon 29, 1928/29, S. 139; L. Merhaut, Cesty stylizace, 1994, s. Reg.; P. Štepánková, in: Divadelní revue 18, 2007, Nr. 4, S. 99ff.
Autor: (V. Petrbok)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 67
geboren in Prag
gestorben in Prag

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