Svoboda, František Jan

Svoboda František Jan, Ps. Staromestký, Lehrer, Schriftsteller und Übersetzer. Geb. Prag, Böhmen (Praha, CZ), 22. 3. 1778; gest. ebd., 16. 7. 1864.

Vater von Marie Cacká (→Františka Pichlová). – Nach Besuch der Pfarrschule St. Heinrich in der Prager Neustadt, wo bereits seine patriot. Gesinnung geweckt wurde, und des Gymn. stud. S. 1798–1800 an der phil. Fak. sowie 1802–04 Jus an der Univ. Prag, brach jedoch das Stud. ab und wurde 1804 als Lehrer am Gymn. in Leitmeritz (Litomerice) und bald darauf in Königgrätz (Hradec Králové) angestellt. Nach seiner Rückkehr nach Prag war er kurzzeitig Gymn.lehrer auf der Prager Kleinseite, ehe er ab 1807 bis zu seiner Pensionierung 1849 am Altstädter Akadem. Gymn. unterrichtete, wo er mit →Josef Jungmann in Kontakt kam. Unter seinen Schülern, von denen sich viele im Kulturleben einen Namen machten, propagierte er eifrig den tschech. Patriotismus, auch gegen den Widerstand seiner Vorgesetzten. Daneben arbeitete S. als Zensor tschech. Bücher und war selbst schriftsteller. tätig. Sein literar. Schaffen ist von volksbildenden und erzieher. Motiven geprägt, wobei sich der Autor in seinen Werken oft an die Jugend wandte. S. veröff. in verschiedenen Z. wie „Ceská vcela“, „Posel z Budce“ und „Pražské noviny“ eigene Ged. sowie Übers. aus dem Latein. ins Dt. Weiters gab er zwei Erzählbde. und die aus dem Dt. übers. und bearb. Erz. Christoph v. Schmids „Štedrý vecer“, 1827 (dt. „Der Weihnachtsabend“), sowie Johann Heinrich Daniel Zschokkes „Goldmacherdorf ...“, 1830, das das damals beliebte Thema Landleben reflektierte, heraus. Außerdem übers. er religiöse Lieder. Unvollendet blieb hingegen seine Übers. der Chronik der Böhmen des Cosmas von Prag aus dem latein. Original ins Tschech. S. beteiligte sich auch an der Vorbereitung von Ignaz Seibts Wörterbuch „Neues lateinisch-deutsch-böhmisches verbessertes und vermehrtes Wörterbuch …“, 1830.


Werke: Weitere W.: s. LCL; Wurzbach.
Literatur: LCL (m. W. u. L.); Masaryk; Otto; Wurzbach (m. W.); M. Navrátil, Almanach ceskoslovenských právníku, 1930; UA, Praha, CZ.
Autor: (M. Makariusová)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 74
geboren in Prag
gestorben in Prag

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