Šubic, Janez

Šubic Janez (Johann), Maler, Zeichner und Illustrator. Geb. Pölland, Krain (Poljane nad Škofjo Loko, SLO), 26. 10. 1850; gest. Kaiserslautern, Bayern (D), 25. 4. 1889; röm.-kath.

Sohn des Bildschnitzers und Malers Štefan Š. (geb. Hotaule, Krain / Hotovlja, SLO, 22. 12. 1820; gest. Pölland, 9. 6. 1884), der zahlreiche slowen. Kirchen mit Gemälden und Altären ausstattete, Bruder von →Jurij Š., Onkel von →Vladimir Š. – Š. begann seine Ausbildung 1864 in der Werkstatt seines Vaters und setzte diese 1869–71 in St. Veit (Ljubljana-Šentvid) bei dem Nazarener Janez Wolf fort, mit dem er 1873 zur Weltausst. nach Wien fuhr, wo er auch Anselm Feuerbach kennenlernte. 1871–74 stud. er in Venedig an der Accad. di Belle Arti bei dem Maler Pompeo Molmenti und dem Bildhauer Antonio Dal Zotto. Im Winter 1874/75 reiste Š. mit →Vojtech Hynais, dem Schüler Feuerbachs, nach Ferrara, Bologna und Florenz, 1875–76 hielt er sich in Rom auf, wo mehrere Pleinair-Landschaftsstud. entstanden. Bereits während dieser Zeit erhielt er etl. Aufträge, so schuf er 1876 für die Kirche in Šmartno pod Šmarno goro das Hauptaltarbild „Heilung eines Kranken durch den Hl. Martin“ und malte Landschaften, Veduten, Historiengemälde und Genredarstellungen. 1878–80 hielt er sich mehrmals in Wien auf und arbeitete mit →Hans Makart u. a. anlässl. der Feierlichkeiten zur Silbernen Hochzeit des Kaiserpaars 1879 zusammen. 1880 entstanden realist. Porträtdarstellungen seiner Familie (u. a. der Eltern und seiner Schwester Mica) sowie aus dem bäuerl. Milieu. 1881–83 in Prag, fertigte er dort nach Entwürfen von →Mikoláš Aleš und František Ženíšek die Freskodekoration für das Nationaltheater. 1884 wurde Š. Prof. für Dekorationsmalerei an der Kreisbaugewerkschule und kunstgewerbl. Fachschule in Kaiserslautern. Für die Aula des Landesmus. in Laibach malte er 1885 das große Deckenbild „Carniola mit Wissenschaft und Kunst“; daneben lieferte er auch Illustrationen für die Z. „Zvon“ und 1888 für den Bd. „Küstenland“ des sog. Kronprinzenwerks „Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild“. Zusammen mit seinem Lehrer Wolf und seinem Bruder Jurij zählt Š. zu den wichtigsten Kirchenmalern Sloweniens im 19. Jh. und gilt neben →Ivan Frankè als Begründer des slowen. Realismus, wobei er diese Richtung allerdings nur bei Privatstud. und -aufträgen vertrat. Rund 1.000 Zeichnungen und Aquarelle von ihm sind erhalten; der Großtl. befindet sich im Narodni muz. und in der Narodna galerija in Ljubljana.


Werke: Weitere W.: s. SBL; Mesesnel; Enc. Slovenije.
Literatur: Enc. Jug.; Enc. lik. umj.; SBL (m. W. u. L.); Thieme–Becker; V. Steska, Slovenska umetnost, 1927, S. 316ff.; R. Ložar, J. in Jurij Š., Ljubljana 1937 (Kat.); F. Mesesnel, J. in Jurij Š., 1977 (m. W.); E. Cevc – A. Cevc, Slowen. Impressionisten und ihre Vorläufer aus der Nationalgalerie in Ljubljana, Wien 1979, S. 15f., 95ff. (Kat.); The Dictionary of Art 29, 1996; T. Brejc, in: Zbornik za umetnostno zgodovino, NF 34, 1998, S. 76ff.; Enc. Slovenije 13, 1999 (m. W. u. L.); M. Komelj, Obrazi: Slovensko slikarstvo XIX. stoletja / Gesichter: Slowen. Malerei im XIX. Jh., 1999, S. 19ff., 140ff., 156ff., 284; Meisterschule für Handwerker, Kaiserslautern, D.
Autor: (B. Murovec)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 23
geboren in Poljane nad Škofjo Loko
gestorben in Kaiserslautern

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