Strickner, Anton d. Ä.

Strickner Anton d. Ä., Bildhauer und Maler. Geb. Steinach (Steinach am Brenner, Tirol), 3. 3. 1822; gest. ebd., 9. 11. 1895.

Bruder des Drechslermeisters Matthäus und des Schnitzers, Kunstschlossers und Drechslers Franz, Vater von Anton S. d. J. (beide s. u.), entfernt verwandt mit Andreas S. (s. d.). – S. wurde gem. mit seinem Bruder Franz S. (geb. Steinach, 15. 10. 1824; gest. ebd., 1870) von ihrem Bruder Matthäus im Umgang mit Holz unterrichtet und zur Schnitzerei angeregt. In den Folgejahren bildeten sich die Brüder autodidakt. weiter und übernahmen Aufträge für Kirchenausstattungen und -renovierungen im neuroman. und neugot. Stil (z. B. in Vinaders und St. Jakob bei Gries am Brenner), bei denen später auch S.s Sohn Anton S. d. J. (geb. Steinach, 3. 3. 1858; begraben ebd., 2. 5. 1938), der u. a. mit G. Mader und J. v. Stadl (beide s. d.) befreundet war, mitarbeitete. Eine eindeutige Zuordnung der erhaltenen Arbeiten (Schnitz-, Steinmetzarbeiten und Fresken) an einen der drei ist bei gem. durchgeführten Aufträgen aufgrund der identen künstler. Handschrift nur in Ausnahmefällen mögl. Alle drei arbeiteten am Wiederaufbau der 1853 durch einen Brand zerstörten Pfarrkirche von Steinach mit, wobei von Franz S. die Vorhalle aus Tuffstein, die geschnitzte Kirchentür, das geschnitzte Lünettenrelief am Kirchenportal, von S. (gem. mit Georg Niederkofler) die polychrom gefaßten Kreuzwegstationen (1862), das Relief „Brennender Dornbusch“ oberhalb der Eingangstür und eine Immaculata (1876) stammen; gem. schufen sie sämtl. Ferggelen (Prozessionsfiguren). Franz S. baute auch techn. Meßinstrumente, die im Zuge des Baus der Brennerbahn verwendet wurden, und fertigte, gleich Anton d. J., Krippen an. Anton d. J., von dem auch weltl. Werke (Gemälde, Fresken) bekannt sind, schuf daneben plast. Arbeiten (z. B. ein überlebensgroßes Kruzifix für Vinaders und eine Notburgastatue für Eben).


Werke: Weitere W.: Kreuzweg-Stationen, 1890 (Telfs); Schnitzwerke für die Kirche in Telves/Telfes, für Sappada in Friaul, Reliefs für die Kanzel in Schmirn (1875); etc. – Anton S. d. J.: Arbeiten für: Kirche in St. Jodok am Brenner (1897), Fürstenkapelle in Schloß Sprechenstein bei Sterzing/Vipiteno (1902), Kirche in Aldrans (1903); etc.
Literatur: (tw. Familienartikel): Andreas Hofer. Wochenbl. für das Tiroler Volk, 2. 1. 1880; Tiroler Anzeiger, 14./15. 12. 1935; Innsbrucker Ztg., 18. 8. 1936; Thieme–Becker; Th. Hutter, in: Der Kunstfreund 30, 1914, H. 8/9, S. 20; H. Holzmann, in: Tirolensia. Zum 80. Geburtstag K. Fischnaler’s, 1935, S. 69ff.; M. Nendwich, 700 Jahre Steinach, 1986, S. 79; H. Holzmann, Das Künstlergeschlecht der S., o. J. (Ms., Tiroler Landesmus. Ferdinandeum). – Anton S. d. J.: Neue Tiroler Stimmen, 23. 6. 1903; Fuchs, 19. Jh.; H. Holzmann, in: Tiroler Heimatbll. 16, 1938, S. 343f.
Autor: (E. Hastaba)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 62, 2010), S. 402f.
geboren in Steinach am Brenner
gestorben in Steinach am Brenner
wirkte in Vinaders
wirkte in Gries am Brenner
wirkte in Steinach am Brenner

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