Strnad, Josef

Strnad Josef, Rundfunktechniker und Beamter. Geb. Wlastetz, Böhmen (Vlastec, Tschechien), 7. 3. 1881; gest. Podiebrad, Protektorat Böhmen und Mähren (Podebrady, Tschechien), 11. 8. 1940; röm.-kath.

Sohn eines Häuslers. – S. absolv. die Realschule in Pisek (Písek) und stud. 1900–04 Maschinenbau an der böhm. TH in Prag. Anschließend war er bis 1907 als Ass. an der TH Brünn und 1907–14 bei der Post- und Telegraphendion. in Prag tätig. Nachdem er während des 1. Weltkriegs als Telegraphenreferent beim österr.-ung. Armeeoberkmdo. gedient hatte, wurde er 1919 Vorstand der radiotelegraph. Abt. und 1925 der gesamten techn. Abt. des tschechoslowak. Post- und Telegraphenmin. 1920–21 absolv. er ein Stud. der Funktechnik an der École Supérieure d’Electricité in Paris (Diplom). 1923 war S. Mitbegründer der Rundfunkges. Radiojournal, die die erste regelmäßige Rundfunksendung der Tschechoslowakei ausstrahlte. Neben dem Sender in Kbely (Praha), wo S. Vorträge über Radiophonie mit Probesendungen und Musikproduktionen mitorganisierte, wurden Sender in Liblice bei Ceský Brod, Melník, Brno und Bratislava errichtet. S. veranlaßte auch den Bau eines Spezialsenders für Kurzwellenprogramme in Podebrady, der ab 1936 weltweit in mehreren Sprachen ausstrahlte. Zudem war er an der Schaffung eines landesweiten modernen Telefonnetzes, an der Automatisierung des Prager Telefonnetzes und am Ausbau von Fernämtern in Prag u. a. Städten beteiligt. 1938 wurde er Leiter der Telekommunikationsabt. im Verkehrsmin., 1939 Gen.dir. der Post im Protektorat Böhmen und Mähren. S. war Mitbegründer der Z. für Schwachstromtechnik „Slaboproudý obzor“ (1936–93) und machte sich um die Einrichtung eines Lehrgangs für Funktechnik, später einer eigenen Abt. an der TH in Prag verdient. Auch an der Gründung einer posttechn. Prüfanstalt war er beteiligt. S. wurde 1928 mit dem St. Sava-Orden, 1930 mit dem Orden eines Off. der Légion d’honneur ausgez.


Werke: Na cestu!, in: Slaboproudý obzor 1, 1936; Beitrr. in Technická hlidka.
Literatur: Lidové noviny, 12., Národní listy, 19., Vestník SIA, 20. 8. 1940 (m. B.); Otto, Erg.Bd.; J. Tomeš u. a., Ceský biografický slovník XX. století 3, 1999; M. C. Efmertová, Elektrotechnika v ceských zemích a v Ceskoslovensku do poloviny 20. století, 1999, S. 47; Archiv Národního technického muz. v Praze (m. Parte), Archiv Ceského vysokého ucení technického v Praze, beide Praha, Tschechien.
Autor: (V. Šmerha)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 62, 2010), S. 408
geboren in Vlastec
gestorben in Poděbrady
ausgebildet in Písek
wirkte in Kbely
wirkte in Liblice
wirkte in Mělník
wirkte in Brünn
wirkte in Pressburg
wirkte in Poděbrady
wirkte in Prag
war Student Tschechische Technische Universität (Prag) 1900-1904
war Assistent Kaiserlich-Königliche Technische Hochschule Brünn 1907
war Mitarbeiter von Post- und Telegraphendirektion (Prag) 1907-1914
war Mitarbeiter von Österreich-Ungarn. Armee-Oberkommando 1914-1918
war leitender Mitarbeiter tschechoslowakisches Post- und Telegraphenministerium 1919
war Student Ecole Normale Supérieure (Paris) 1920-1921
war Mitbegründer von Rundfunkgesellschaft Radiojournal 1923
war Leiter von Telekommunikationsabteilung im tschechoslowakischen Verkehrsministerium 1938
war Generaldirektor Protektorat Böhmen und Mähren. Post 1939
war Mitbegründer von Slaboproudý obzor
war Lehrender Tschechische Technische Universität (Prag)
war Mitglied St. Sava-Orden 1928
war Mitglied Légion d'Honneur (Ehrenlegion) 1930

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