Stryjeński, Karol

Stryjenski Karol, Architekt, Bildhauer, Kunstgewerbler und Graphiker. Geb. Krakau, Galizien (Kraków, Polen), 19. 1. 1887; gest. ebd., 21. 12. 1932; röm.-kath.

Sohn von (Ludwig) Tadeusz S. (s. d.), ab 1916 verehel. mit der Malerin, Graphikerin und Designerin Zofia S., geb. Lubanska (geb. Krakau, 13. 5. 1891; gest. Genf, Schweiz, 28. 2. 1974). – Nach Absolv. des Gymn. in Krakau (1905) stud. S. 1907–11 Architektur an der Eidgenöss. polytechn. Schule in Zürich (keine Diplomprüfung). 1911–12 in der Fa. seines Vaters tätig, besuchte er 1913 die Kl. für Bildhauerei an der École des Beaux-Arts in Paris. Ab 1914 arbeitete er in Krakau bei dem kunstgewerbl. Ver. Warsztaty Krakowskie, für den er gewebte Wandteppiche, Spielzeug, Möbel und Graphik entwarf; 1922 gewann er beim Wettbewerb um die städtebaul. Konzeption des Kurorts Zakopane den ersten Preis (nicht realisiert). Ab 1923 war er Dir. der Schule für Holzind. Szkola Przemyslu Drzewnego in Zakopane, die er grundlegend reformierte (die Schule wurde für ihre Arbeiten 1925 bei der Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes in Paris ausgez.). I. d. F. entwarf S. in der Tatra-Region zahlreiche Bauten, deren Stilistik Elemente lokaler Bautradition und modernist. Formen in sich verband (u. a. Herbergen im Tal Dolina Pieciu Stawów Polskich, 1923–27). 1926 an der Gründung der Künstler- und Handwerkergenossenschaft Lad in Warschau beteiligt, übersiedelte er 1927 dorthin und wurde Prof. an der Akad. Sztuk Pieknych. 1930 Mitbegründer des Inst. zur Förderung der Kunst (Inst. Propaganda Sztuki, IPS) und dessen erster Dir.; nach seinem Entwurf wurde 1932 auch der Ausst.pavillon des IPS in Warschau erbaut. S. besaß großes Organisationstalent und war sozial engagiert. Einige Arbeiten nach seinen Entwürfen (Möbel und kunsthandwerkl. Gegenstände) befinden sich im Muz. Tatrzanskie in Zakopane, im Muz. Narodowe w Warszawie und in Privatsmlgg.


Literatur: PSB (m. L.); Thieme–Becker; Polskie zycie artystyczne w latach 1890–1914, 1967; Polskie zycie artystyczne w latach 1915–39, 1974; H. Kenarowa, in: Wierchy 44, 1975, S. 65ff.; Wielka Enc. PWN 26, 2005; ETH, Zürich, Schweiz.
Autor: (T. Szybisty)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 62, 2010), S. 430f.
geboren in Krakau
gestorben in Krakau

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