Storch, Ludwig

Storch Ludwig, Chemiker. Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 6. 2. 1859; gest. ebd., 25. 1. 1938.

S. stud. 1877–80 an der dt. TH in Prag, wo er danach als Stipendiat arbeitete. 1881–84 als Hilfsass., 1884–87 als Ass. für allg. und analyt. Chemie tätig, legte er 1884 die Lehramtsprüfung für Chemie und Physik an höheren Realschulen ab. 1887–90 wirkte S. als 1. Ass. am Chemieinst. der dt. Univ. in Prag, wo er sich 1889 für die Chemie der Metalle habil. und i. d. F. als Priv.Doz. tätig war. 1891–92 vervollkommnete er seine Ausbildung in Aachen, Heidelberg, München und Leipzig und wurde 1893 Hon.-Doz. für physikal. Chemie; 1900 ao. Prof. für physikal. Chemie an der dt. TH in Prag. 1901–31 hielt S. Vorlesungen über physikal. Methoden der Untersuchung von Nahrungsmitteln. Zudem war er 1907–28 o. Prof. an der dt. TH in Prag für physikal. Chemie und Elektrochemie und hielt als erster Prof. Vorlesungen in Elektrochemie. 1928–31 suppl. er den Unterricht in diesen Fachbereichen; 1911/12 Rektor. 1931–38 arbeitete S. an der dt. TH als Priv.Doz. für Geschichte der Entdeckungen auf dem Gebiet der Chemie. Wiss. befaßte er sich mit der Wirkung von Ammoniaksalzen, mit Thioharnstoff, mit chem. Reaktionen bei Gasen, mit der Chemie des Zinns und mit Elektrolyten.


Werke: s. u. Poggendorff.
Literatur: Poggendorff 4, 6 (m. W.); Wer ist’s?, 1935; Die k. k. dt. TH Prag, 1806–1906, 1906, S. 385f.; Österr. Chemiker-Ztg. 32, 1929, S. 32, 41, 1938, S. 88; O. Vogel, Prager Techniker, 2. Aufl. 1976 (Typoskript, Materialiensmlg. ÖBL, Wien); A. Kernbauer, Svante Arrhenius’ Beziehungen zu österr. Gelehrten …, 1988, S. 126, 490; J. Boehm-Pilsen, Die Dt. TH in Prag und ihre Vorstufen, 1991, S. 245, 252; Ceského vysokého ucení technického, Praha, Tschechien.
Autor: (J. Brabencová)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 326f.
geboren in Prag
gestorben in Prag

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