Stockinger, Tamás

Stockinger Tamás, Mediziner und Medizinhistoriker. Geb. Pest (Budapest, Ungarn), 11. 7. 1811; gest. Budapest (Ungarn), 21. 8. 1883.

S. begann zunächst eine geistl. Laufbahn, entdeckte aber bald sein Interesse für Med. und stud. 1831–36 Med. an der Univ. Pest; 1838 Dr. med. I. d. F. erwarb er auch das Diplom für Geburtshilfe und arbeitete als Ass. am chirurg. Lehrstuhl von Stáhly (s. d.). 1841 bewarb er sich erfolglos um die Professur der Staatsarzneimittellehre, 1845–47 trug er als ao. Prof. Med.geschichte an der Univ. Pest vor und förderte damit bes. die Entwicklung der pragmat. med. Historiographie. Insbes. beschäftigte er sich mit den damals gebräuchl. chirurg. Instrumenten („Útmutatás a sebészi muszerek elemzésére és bírálatára“, 1867). 1849 Dir. des Rochusspitals, wurde S. 1851 zum Prof. für Chirurgie an der med. Fak. ernannt; 1864 Dekan, 1871 Rektor, 1873 Prodekan, 1879 i. R. Aus seinem Lehrstuhl ging die 2. chirurg. Klinik der med. Fak. der Univ. Pest hervor. Wiss. befaßte sich S. mit Stud. über Harnröhrenschnitte und den Linhartschen Harnröhrenschneider, mit der Geschichte des Kehlkopf- und Luftröhrenschnitts, aber auch mit Bruchbändern. Bes. Aufmerksamkeit verdient seine Auseinandersetzung mit Ursachen und Auswirkungen des Schluckaufs. 1873 kgl. Rat.


Werke: Weitere W.: Medicus, 1838; Beszéd a közmivelodes és az egyetemekrol, 1871; zahlreiche Beitrr. in Orvosi Hetilap, Orvosi Tár; etc.
Literatur: M. Életr. Lex.; Szinnyei; Az orvostudományi kar története 1770–1935, ed. T. Gyory, 1936, s. Reg.; Orvosi Hetilap 112, 1971, S. 1052f.; Magyar Orvoséletrajzi Lex., 2004.
Autor: (K. Kapronczay)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 277
geboren in Budapest
gestorben in Budapest

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