Steinhauser, Anton d. J.

Steinhauser Anton d. J., Mathematiker und Physiker. Geb. Graz (Stmk.), 10. 6. 1842; gest. Wien, 10. 5. 1898.

Sohn eines Beamten, Neffe von Anton S. d. Ä. (s. d.). Nach Absolv. der Landes-Oberrealschule sowie der TH am Joanneum (1865) in Graz wurde S. 1865 Ass. an einer Wr. Privatoberrealschule, 1866–67 war er Ass. bzw. Supplent für Darstellende Geometrie an der Oberrealschule am Schottenfeld (Wien 7), und legte in dieser Zeit die Lehramtsprüfung aus Mathematik für Oberrealschulen in Wien ab. 1868 Supplent und 1869/70 Prof. für Mathematik an der Landes-Oberrealschule in Wr. Neustadt, wechselte S. 1870 als Prof. für Mathematik und Physik an die Bau- und Maschinengewerbeschule, später Staatsgewerbeschule, in Wien, wo er bis 1898 tätig war. 1873 legte er die Lehramtsprüfung aus Physik ab, 1888–97 war er ferner Lehrer für Rechnen an der Graph. Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Ab 1893 war S. auch Kustos des physikal. Kabinetts. Wiss. befaßte sich S. mit Untersuchungen zur Stereoskopie, mit akust. und opt. Wellen, berechnete und konstruierte 1894 einen Lichtrichtungsangeber. Sein 1877 veröff. Buch „Die Theorie des binaurealen Hörens. Ein Beitrag zur Lehre vom Schalle“ wurde auch im Bereich der Med. rezipiert. S. war w. M. der österr. Ges. für Meteorol. und ab 1895 k. M. des Camera-Clubs in Wien.


Werke: s. u. Eder; Eisenberg; Poggendorff; Jahresber. der k. k. Staats-Gewerbeschule in Wien, 1897/98.
Literatur: WZ, 11. 5. 1898 (A.); Eisenberg 2 (m. W.); Poggendorff 4 (m. W.); Jb. für Photographie und Reproductionstechnik … 1895, (1895), S. 398ff.; Wr. photograph. Bll. 2, 1895, S. 112; Photograph. Correspondenz 35, 1898, S. 330; J. M. Eder, ebd., S. 383f. (m. B. u. W.); Jahresber. der k. k. Staats-Gewerbeschule in Wien …, 1897/98, S. 12, 14ff., 27, 45, 48 (m. W.); Z. der Oesterr. Ges. für Meteorol. 34, 1899, S. 162; K. Köchl, Die Landes-Oberrealschule in Graz, 1911, S. 283; J. Daimer, in: Photograph. Korrespondenz 74, 1938, S. 45f.; O. Hochreiter – T. Starl, Geschichte der Fotografie in Österr. 2, Bad Ischl 1983 (Kat.); WStLA, Wien.
Autor: (M. Pesditschek)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 186f.
geboren in Graz
gestorben in Wien

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