Stein, Alwin von

Stein Alwin (Alwyn) von, Maler und Bildhauer. Geb. Kiel, Holstein (Dtld.), 31. 7. 1848; gest. Wien, 17. 3. 1919; evang. AB.

Sohn von Lorenz v. S. (s. d.). Nach Besuch des Theresianums begann S. 1862 sein Stud. an der Wr. ABK, wechselte 1867 zu Nicaise de Keyser nach Antwerpen bzw. Brüssel, 1869/70 wieder an die Wr. ABK zu Ch. Ruben (s. d.), 1872 nach Weimar zu Charles Verlat und setzte 1873–74 seine Stud. wieder in Wien fort. Ab 1874 hielt er sich in Rom auf und kehrte erst um 1880 nach Wien zurück, wo er 1882 vom Min. für Kultus und Unterricht ein Malerstipendium erhielt. S.s Arbeiten, die auch vom K.haus angekauft wurden, umfaßten v. a. Genrebilder, Kostümstud., Historiengemälde und Porträts (sowohl in Aquarell als auch in Öl und Pastell), wobei er viele seiner erfolgreichen Motive auch in anderen Techniken wiederholte. Seine Werke stellte er u. a. in Dtld. und Spanien aus; im Wr. Künstlerhaus war er mit seinen Bildern bereits ab 1871 vertreten. 1888–1902 und 1903–11 war S. Mitgl. der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus), wo er auch Mitgl. des Aquarellisten-Clubs war, ab 1892 Mitgl. der Pensionsges. bildender Künstler. Ab der Jh.wende stellte er immer weniger aus und zog sich Ende 1911 krankheitshalber völlig aus der Kunst zurück: Er starb zurückgezogen und verbittert wegen der neuen Kunstströmungen, die ihm fremd blieben und seine Kunst in der Publikumsgunst verdrängt hatten.


Werke: Bäuerin aus der Cervana bei Rom, 1883; Röm. Bettlerin, 1886; Neue Freundschaft, Italiener, Milchmädchen, alle 1888; Bettelbub, Stubenmädchen, beide 1889; Infanterist, Italien. Mädchen mit Tamburin, beide 1893; Zitronenfalter, 1897; Wr. Blumenmädchen, 1898; Wr. Typen, 1903; etc.
Literatur: NFP, 20., 21., WZ, 20. 3. 1919; Eisenberg 1; Fuchs, 19. Jh.; Kosel 1, Thieme–Becker; Wurzbach; L. Wächtler, FS anlässl. des 125jährigen Bestandes der Pensions-Ges. bildender Künstler in Wien, 1913, S. 55; E. Pendl, in: Stud. und Skizzen zur Gemäldekde. 4, ed. Th. Frimmel, 1918/19, S. 104f.; Die christl. Kunst 16, 1919/20, S. 7 (Beilage); R. Schmidt, Das Wr. Künstlerhaus …, 1951, S. 102, 218; W. Aichelburg, Das Wr. Künstlerhaus 1861–2001, 1 (= Monographien zur Kunst Österr. im 20. Jh. 1/1), 2003, S. 27, 228; ABK, Österr. Galerie Belvedere, WStLA-Künstlerhausarchiv, alle Wien.
Autor: (W. Aichelburg)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 145f.
geboren in Kiel
gestorben in Wien
ausgebildet in Weimar 1872
wirkte in Rom 1874
wirkte in Wien 1880
stellte aus Deutschland
stellte aus Spanien
war Student Akademie der bildenden Künste Wien 1862
war Student Akademie der schönen Künste Antwerpen 1867
war Student Akademie der bildenden Künste Wien 1869-1870
war Student Akademie der bildenden Künste Wien 1873-1874
war Mitglied Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus) 1888-1902
war Mitglied Aquarellisten-Club (Künstlerhaus)
war Mitglied Pensions-Gesellschaft bildender Künstler in Wien 1892
war Mitglied Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus) 1903-1911
war Schüler Theresianische Akademie (Wien)

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