Sohn von Josef v. S. (s. d.). Nach Besuch der Staatsgewerbeschule in Innsbruck stud. S. ab 1889 (nicht nachweisbar) an der Wr. Kunstgewerbeschule und 1892–95 bei V. Luntz (s. d.) an der Spezialschule für Architektur der Wr. ABK. Anschließend unternahm er eine Stud.reise nach Italien. Neben diversen Restaurierungsarbeiten spezialisierte er sich i. d. F. hauptsächl. auf kirchl. Kunst. So zeichnete er 1897 Pläne für die Innenausstattung der Lourdeskapelle in Flirsch und für einen neuen Friedhof in Hall. S., der von seinem Vater das Baumeistergeschäft übernommen hatte, war mit seinen Plänen, Entwürfen und Stud.bll. wiederholt auf Ausst. im Tiroler Landesmus. Ferdinandeum vertreten. Bes. Interesse erregte sein 1902 vorgelegter Plan für eine Landkirche, worin ihm die Synthese zwischen Errungenschaften der modernen Bautechnik, bewährten Erfahrungen und kanon. Vorschriften über die Anpassung des Kirchengebäudes an den kath. Gottesdienst gelang. Daneben setzte sich S. aber auch theoret. mit der Problematik beim Kirchenbau auseinander. 1910 legte er die Pläne für die Erweiterung der Pfarrkirche von Wörgl vor (Umbau 1911), die Umsetzung seines größten Planes – eine neue Pfarrkirche in Innsbruck-Pradl – wurde durch den Ausbruch des 1. Weltkriegs verhindert; in den Folgejahren entwarf er nur mehr kleine Objekte wie Grabkreuze etc.
Literatur: (tw. auch unter Vonstadl): Neue Tiroler Stimmen, 4. 10. 1919; Thieme–Becker; Th. Hutter, in: Der Kunstfreund, NF 14, 1898, S. 29f.; A. Lanner, ebd., NF 18, 1902, Nr. 7, S. IXf. (Extrabeilage); M. Flunk, ebd., NF 19, 1903, S. 3ff.; K. Fischnaler, Innsbrucker Chronik 5, 1934, S. 220f.; J. Weingartner, Die Kunstdenkmäler Südtirols 1, 7. Aufl., red. M. Hörmann-Weingartner, 1985, S. 579; F. Caramelle, in: Tirol ... immer einen Urlaub wert 49, 1996/97, S. 23ff.; Archiv der ABK und der Univ. für angewandte Kunst, beide Wien.
Autor: (E. Hastaba)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 71