Hieß eigentlich Achtelstätter. Sohn eines Leihbibliothekars. S. trat nach Schauspielunterricht bei August Haake sein erstes Engagement am Stadttheater Krefeld unter der Dion. von Johann Ferdinand Wenzel an. Dort debüt. er 1863 – seinem Rollenfach des Naturburschen entsprechend – als Schüler in Goethes „Faust“. Es folgten Engagements am Herzogl. Theater in Wiesbaden und am Aktien-Volks-Theater in München. 1868 debüt. S. am Wr. Hofburgtheater als Geffrey Fitz-Peter in Shakespeares „König Johann“, Didier in Charlotte Birch-Pfeiffers „Die Grille“ und Raoul in „Die Biedermänner“ von Th. Barrière und E. Capendu und wurde für das Fach des jugendl. Liebhabers und Naturburschen engag. Von 1868 bis zu seiner Pensionierung 1903 stand der k. u. k. Hofschauspieler (seit 1883) und Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone (1894) in unzähligen Rollen (insgesamt 3.442 Auftritte) auf der Bühne. Er spielte in leichten Konversationsstücken ebenso wie in klass. Dramen (Shakespeare, Kleist, Goethe, Schiller), weiters z. B. den Cleanthe in „Der eingebildete Kranke“ (Molière), v. Pralling in „Der Verschwender“ (Raimund) und Gernot in „Die Nibelungen“ (Hebbel). S. galt auch als begabter Porträtist sowie Kopist der Werke Makarts (s. d.). Sein Sohn Paul S. (1882–1917) war 1910–17 ebenfalls Mitgl. des Wr. Hofburgtheaters.