Stanisławski, Jan Grzegorz

Stanislawski Jan Grzegorz, Maler und Graphiker. Geb. Olschana, Rußland (Vil’šana, Ukraine), 24. 6. 1860; gest. Krakau, Galizien (Kraków, Polen), 6. 1. 1907.

Sohn des Rechtsgelehrten, Schriftstellers und Übers. Antoni S. (geb. Stawischtsche, Rußland / Stavyšce, Ukraine, 25. 6. 1817; gest. Belaja Cerkov’, Rußland / Bila Cerkva, Ukraine, 21. 8. 1883). S. stud. 1879–81 Mathematik an der Warschauer Univ., nahm gleichzeitig Malunterricht an der Klasa Rysunkowa sowie im Atelier von Wojciech Gerson, der auf seine künstler. Entwicklung großen Einfluß nahm, und besuchte anschließend einige Monate das Technolog. Inst. in St. Petersburg. 1883–84 stud. S. an der Schule der Schönen Künste in Krakau (u. a. bei Luszczkiewicz, s. d.) und bildete sich 1885–86 im Pariser Privatatelier von Emile-Auguste Carolus-Duran weiter, 1888 wurde er bei seinem neuerl. Besuch in Frankreich stark von den Impressionisten beeinflußt. Während seines darauffolgenden Aufenthalts in Kiew entstanden mehrere Landschaftsbilder mit ukrain. Thematik, und auch die häufigen Stud.reisen durch Europa (v. a. Frankreich und Italien) fanden in zahlreichen Bildern und Zeichnungen ihren Niederschlag. Ab 1896 Prof. an der Krakauer Schule der Schönen Künste, leitete er ab 1897 den neu gegr. Lehrstuhl für Landschaftsmalerei. S., ein ausgez. Lehrer, bildete über 100 Schüler aus, u. a. Kamocki (s. d.) und unterrichtete 1897–98 auch an der Szkola Malarstwa i Rysunków von Axentowicz (s. d.) sowie in der Szkola Malarstwa i Rzezby dla Kobiet von Teofila Certowiczówna. Daneben beschäftigte er sich mit Graphik (v. a. Lithographie), schuf Illustrationen für das Warschauer Journal „Chimera“ und war auch als Bühnenbildner tätig. S., der an zahlreichen in- und ausländ. Ausst. (Krakau, Warschau, Wien, Dresden, München, London etc.) teilnahm, war Mitgl. mehrerer Vereinigungen, u. a. ab 1897 der Wr. Secession – nach deren Vorbild er in Krakau die Vereinigung Poln. Künstler Sztuka initiierte – und ab 1901 der Polska Sztuka Stosowana. Er zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten des Krakauer Fin de Siècle; der Großtl. seines Œuvres befindet sich im Muz. Narodowe in Kraków.


Werke: Verlassene Mühle, 1883; Feld in Bialacerkiew, 1890; Die Pappeln, 1900; Dämmerung, 1900; Der violette Dnjepr, 1903; Die Marienkirche in Krakau, um 1904; Ukrain. Motiv, 1906; etc.
Literatur: WZ, 8. 1. 1907 (A.); Bénézit; PSB (m. L.); Thieme–Becker; Vollmer; W. Juszczak, J. S., 1972; Poln. Malerei von 1830 bis 1914, ed. J. Ch. Jensen, Kiel 1978, S. 259ff. (Kat.); Lex. der Kunst 11, 1990; The Dictionary of Art 29, 1996; J. Adamczewski, Mala enc. Krakowa, 1997; S. Kozakowska – B. Malkiewicz, Polish Painting from around 1890 to 1945 (= Modern Polish Painting 2), 1998, S. 409ff.; Kunst des 19. Jh. 4, bearb. C. Wöhrer, 2000; T. Z. Bednarski, Krakowskim szlakiem J. S., 2001; Wielka Enc. PWN 25, 2004; S. Krzysztofowicz-Kozakowska, J. S. i jego uczniowie, 2004.
Autor: (T. Szybisty)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 93
geboren in Vil'šana, obl. Čerkasy
gestorben in Krakau

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