Stachiewicz, Piotr

Stachiewicz Piotr, Maler und Illustrator. Geb. Nowosiólki Goscinne, Galizien (Novosilky-Hostynni, Ukraine), 25. 10. 1858; gest. Kraków (Polen), 14. 4. 1938; röm.-kath.

Sohn eines Gutsbesitzers. S. stud. 1876–77 an der Techn. Akad. in Lemberg (L’viv), ab 1877 an der Krakauer Schule der Schönen Künste u. a. bei Luszczkiewicz und L. Löffler (beide s. d.), 1882 wechselte er zu Otto Seitz an die Münchener ABK. Anschließend unternahm er mehrere Stud.reisen nach Italien, Belgien und den Niederlanden, ab 1886 hielt er sich in Krakau auf. In seiner künstler. Tätigkeit legte S. den Schwerpunkt auf Illustrationen: Er lieferte Abb. für Z. (u. a. „Tygodnik Ilustrowany“) und illustrierte Publ. verschiedener poln. Autoren, u. a. „Quo vadis?“ von Henryk Sienkiewicz. Seine oft monochrom gehaltenen Zyklen, die tw. von der Volksreligiosität inspiriert waren („Gottesmutter-Legenden“, 1894), erfreuten sich ebenso wie die Ölbilder religiösen Inhalts („Ein Pilger zu Füßen Christi“), Landschaften und typisierten Frauenporträts großer Popularität. 1894 entwarf er für die Landesausst. in Lemberg das erste poln. Kunstplakat. Daneben war S. in Krakau an den Wyzsze Kursy dla kobiet und an der Szkola Malarstwa i Rzezby dla Kobiet von Teofila Certowiczówna als Lehrer tätig. S., der sich an zahlreichen in- und ausländ. Ausst. beteiligte, war u. a. Mitgl. des Powszechny Zwiazek Artystów Polskich, Towarzystwo Przyjaciól Sztuk Pieknych und des Münchener Kunstver. (1905–08). Nach dem 1. Weltkrieg geriet S., trotz des früheren großen Erfolges, allmähl. in Vergessenheit; Tle. seines Œuvres befinden sich im Muz. Narodowe in Kraków.


Werke: Bilderzyklen: Gespenster im Atelier, 1883–85, Wieliczka, 1892; Park in Tuhanowicze, 1906; etc.
Literatur: Bénézit; PSB (m. L.); Thieme–Becker; Vollmer; S. Kozakowska – B. Malkiewicz, Polish Painting from around 1890 to 1945 (= Modern Polish Painting 2), 1998, S. 403ff.; Archiv der ABK, München, Dtld.; Familienarchiv S., Kraków, Polen.
Autor: (T. Szybisty)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 67
geboren in Novosilky-Hostynni, obl. L'viv
gestorben in Krakau
reiste nach Italien
reiste nach Königreich Belgien
reiste nach Niederlande
wirkte in Krakau 1886
war Student Technische Akademie Lemberg 1876-1877
war Student Akademia Sztuk Pie̜knych (Krakau) 1877
war Student Akademie der Bildenden Künste München
war Mitglied Kunstverein München

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