Stadler, Alfred

Stadler Alfred, Dirigent, Chorleiter und Komponist. Geb. Stanislau, Galizien (Ivano-Frankivs’k, Ukraine), 1889; gest. Lemberg, Generalgouvernement (L’viv, Ukraine), 2. 11. 1944 (ermordet).

S. stud. in Lemberg an der Univ. sowie am Konservatorium des Galiz. Musikver. bei Moritz Wolfstahl Violine und bei Soltys (s. d.) Komposition. Seine Dirigentenlaufbahn begann er 1912 als Leiter des Chores „Hejnal“ und eines Dilettantenorchesters in Lemberg. Während des 1. Weltkriegs Operndirigent in Moskau, kehrte er 1919 nach Lemberg zurück, wurde dort Dirigent am Großen Theater und dirigierte auch Operetten am 1920 gegr. Neuen Theater. 1926–32 war er in Stanislawów (Stanislau) Dir. der Stanislaw Moniuszko-Musikges., leitete deren 1929 gegr. Konservatorium, den Chor und die symphon. Konzerte der Ges. und machte sich auch als Dirigent am Moniuszko-Theater verdient. 1932 kehrte er nach Lemberg zurück und wirkte dort hauptsächl. als Leiter zahlreicher Chöre, v. a. des städt. Gesangsver. „Bard“, der als einer der besten in Polen galt. S. schrieb eine symphon. Phantasie („Fantazja symfoniczna“), eine symphon. Dichtung „Sulkowski“, die Oper „Warszawianka“ (1920 am Großen Theater ohne Erfolg uraufgef.), v. a. aber sehr erfolgreiche Lieder und Chöre. Er wurde von den dt. Besatzern als Geisel genommen und auf offener Straße erschossen.


Werke: s. u. PSB; Slownik muzyków.
Literatur: PSB; Grove’s Dictionary of Music and Musicians, 5. Ausg., 8, 1954; L. T. Blaszczyk, Dyrygenci polski i obcy w Polske ..., 1964 (m. L.); Slownik muzyków polskich 2, 1967 (m. W.); Slownik biograficzny teatru polskiego 1900–80, 1994.
Autor: (H. Reitterer – V. Reittererová)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 72
geboren in Ivano-Frankivs’k
gestorben in Lemberg

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