Spannring, Hubert

Spannring Hubert, Bildhauer und Schulleiter. Geb. Heiligenstadt (Heiligenstatt, OÖ), 23. 9. 1862; gest. Salzburg (Sbg.), 1. 1. 1930; röm.-kath.

Sohn eines Försters. S. begann ein Bildhauerstud. an der Staatsgewerbeschule Salzburg und setzte dieses 1882–86 an der Wr. Kunstgewerbeschule bei dem Bildhauer Otto König fort. Ab 1886 wirkte er als Lehrer an der Fachschule für Holzind. in Villach, 1903 übernahm er die Leitung der Fachschule für Zeichnen und Modellieren in St. Ulrich (Ortisei), 1907 wurde er Dir. der Fachschule für Holz- und Steinbearb. in Hallein, die er in den Folgejahren grundlegend modernisierte. 1915 i. R., übersiedelte S. nach Salzburg und betrieb i. d. F. gem. mit seiner Tochter, der Keramikerin Luise S. (geb. Villach, Ktn., 15. 7. 1894; gest. Puch/Puch bei Hallein, Sbg., 17. 2. 1982), die nach Besuch der Fachschule für Holz- und Steinbearb. in Hallein ab 1912 an der Wr. Kunstgewerbeschule stud. hatte, eine Werkstätte. Zu seinem Œuvre zählen Grabdenkmäler, Porträtmedaillons und –büsten, die er in verschiedenen Materialien (Holz, Gips, Stein, Terrakotta) ausführte – bes. erwähnenswert ist das Denkmal für den Landesverteidiger Josef Struber auf dem Paß Lueg (1898, Bronze). In späteren Jahren wandte sich S. der Krippenbaukunst zu, restaurierte 1925 die Krippe des Salzburger Doms und fertigte 1927 Krippen für die Kirchen in Weißbach und Faistenau an. S., der auch als großes organisator. Talent geschätzt wurde, war in vielen Gremien und Ver. tätig, so im Salzburger Gewerbeförderungsinst. und im Kunstver., wo er ab 1886 wiederholt in den Jahresausst. vertreten war; ab 1924 war er Mitgl. der Ges. für Sbg. Landeskde. Für sein Wirken wurde er vielfach ausgez., u. a. 1902 Prof., 1908 Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens, 1914 k. Rat, 1929 Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österr.


Literatur: Sbg. Ztg., 3. 2., 27. 7. 1898; Sbg. Chronik, Sbg. Volksbl., 3., Volksfreund (Hallein), 11. 1. 1930; Bénézit; Thieme–Becker; Jung-Ktn. 1, 1893, S. 326; Die Weihnachtskrippe 9, Nr. 15, 1925, S. 1f. (m. B.); Mitt. der Ges. für Sbg. Landeskde. 70, 1930, S. 182; M. Demetz, Hausierhandel, Hausind. und Kunstgewerbe im Grödental (= Tiroler Wirtschaftsstud. 38), 1987, S. 193; Sbg. Kulturlex., ed. A. Haslinger – P. Mittermayr, 2. Aufl. 2001; Archiv der Univ. für angewandte Kunst, Wien; Pfarramt, Friedburg, OÖ; Mitt. Christian Walkner, Hallein, Sbg.
Autor: (N. Schaffer)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 2
geboren in Lengau
gestorben in Salzburg

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