Speckbacher, Andreas

Speckbacher Andreas (Anderl), Montanist. Geb. Rinn (Tirol), 26. 2. 1798; gest. Hall (Hall in Tirol, Tirol), 25. 3. 1834.

Ältester Sohn von Josef S. (s. d.). S. nahm bereits mit elf Jahren an der Seite seines Vaters am Tiroler Freiheitskampf teil, wurde 1809 im Gefecht bei Melleck am Steinpaß gefangengenommen und auf Befehl von Kg. Max I. v. Bayern im kgl. baier. Erziehungsinst. in München ausgebildet. Erst 1816 durfte S. auf den väterl. Hof zurückkehren, wurde als Berg- und Salinenwesen-Praktikant in Hall in den österr. Staatsdienst aufgenommen und stud. 1817–19 mit einem k. Stipendium an der Bergakad. in Schemnitz (Banská Štiavnica). I. d. F. praktizierte S. in Ungarn, Ktn. und der Stmk. 1821 nach Tirol zurückgekehrt, war er in verschiedenen Stellungen im Tiroler Bergbau, zuletzt in Jenbach, tätig. Hier 1826–31 prov. Leiter, fungierte er ab 1831 als w. Kontrollor und darauf als Leiter der neu geschaffenen ärar.-mitgewerkschaftl. Berg-, Hütten- und Hammerwerkverwaltung, wobei seine Verbesserungen in der Eisengießerei und seine fortschrittl. Maschineneinrichtungen vorbildhaft waren. Von S. stammen u. a. mehrere aquarellierte Porträts seines Vaters. Das Andenken an S. und seinen Vater blieb in der Bevölkerung lebendig und fand künstler. Niederschlag in Romanen, Schauspielen und Ged., aber auch in Denkmälern und Gemälden.


Literatur: Wurzbach (s. u. Joseph S.); W. Kuk, Ein Tirolerbub, 1891, S. 180ff.; A. Troger, in: Programm des k. k. Franz Joseph Obergymn. zu Hall 1914/15, 1915, S. 8, 14f.; M. Mayr, in: Forschungen und Mitt. zur Geschichte Tirols und Vbg. 12, 1915, S. 172ff.; L. v. Neuner, in: Bergland (Innsbruck) 9, 1927, Nr. 5, S. 19ff. (m. B.); R. Granichstaedten-Czerva, A. Hofers alte Garde, 1932, s. Reg. (m. B.); L. v. Neuner, in: Tiroler Heimatbll. 11, 1933, S. 188ff.; R. Granichstaedten-Czerva, Beitrr. zur Familiengeschichte Tirols 1 (= Schlern-Schriften 131), 1954, s. Reg.; W. Pfaundler – W. Köfler, Der Tiroler Freiheitskampf 1809 unter A. Hofer, 1984, S. 213f.; G. Heilingsetzer, in: Tiroler Heimat 48, 1985, S. 55ff.; G. Pfaundler-Spat, Tirol-Lex., neubearb. Aufl. 2005 (s. u. Josef S.).
Autor: (M. Martischnig)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 11
geboren in Rinn
gestorben in Hall in Tirol („Solbad Hall“)

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