Smola, Josef d. Ä. Frh. von

Smola Josef Frh. von d. Ä., Offizier. Geb. Teplitz, Böhmen (Teplice, Tschechien), 12. 6. 1764; gest. Wien, 29. 11. 1820.

–Sohn eines fürstl. Clary-Aldringenschen Güterdir., verehel. mit Marie Freiin v. Häring (1771–1807), Vater von Josef d. J. und Karl Frh. v. S. (beide s. d.). S. trat 1780 als Kanonier in die Art. ein, kam 1786 zum neu errichteten Bombardierkorps und wurde 1787 Lt. Im Türkenkrieg zeichnete er sich bei den Belagerungen von Šabac und v. a. von Belgrad aus. 1790 wurde er zum Art.-Füsilier-Baon. nach Flandern versetzt, bei dem er organisator. Verbesserungen erzielte. S., der im Feldzug von 1792 gegen Frankreich u. a. an der Schlacht von Jemappes teilnahm, kam dann zum Art.-Rgt. 1 und übernahm 1793 das Kmdo. einer reitenden Batterie. Mit dieser war er bei allen Schlachten und Gefechten unter Erzhg. Karl (s. d.) zugegen. Bei Aldenhoven und Neerwinden war seine Anordnung, die Art. zu größeren Batterien zusammenzufassen, für den Erfolg ausschlaggebend (dafür erhielt er 1794 das Ritterkreuz des MTO), 1794 bei Fleurus wurde er jedoch schwer verwundet. 1796 außertourl. Kapitänlt., hatte er als Chef der Art. maßgebl. Anteil an der erfolgreichen Verteidigung der Festung Ehrenbreitstein. 1799 Hptm., zerstörte seine Einheit die französ. Schiffsbrücke vor Mannheim, was die Eroberung der Stadt ermöglichte. 1800 wurde er bei Möskirch (Meßkirch) erneut schwer verwundet, kam im Dezember als Mjr. zur böhm. Legion unter Erzhg. Karl und stellte das Baon. des Leitmeritzer Kreises auf. 1805 kämpfte er in Italien, 1809 als Obst. und Art.-Chef des 3. Armeekorps u. a. bei Regensburg, Hausen (1809 dafür mit dem Kommandeurkreuz des MTO dekoriert), Aspern, Dt. Wagram und Znaim (Znojmo). Zuletzt machte S. – 1813 GM – noch die Feldzüge von 1813–15 in Innerösterr., Oberitalien und Südfrankreich mit und reorganisierte die Art. in Italien und Dalmatien. Trotz eines Schlaganfalls, 1815, übernahm er nach Friedensschluß das Kmdo. der Art.-Brig. in Wien; 1816 Frh. S. modernisierte die Art.- taktik durch Konzentration der Geschütze in größeren Einheiten und war auch für techn. Innovationen, wie z. B. eine 1807 konstruierte Wall-Lafette, verantwortl. 1891 erhielt das Korps-Art.-Rgt. 11 seinen Namen; 1966 wurde die Kaserne in Groß-Enzersdorf nach ihm benannt. S. s Aufzeichnungen über das Art. wesen wurden nach seinem Tod von seinen Söhnen bearb. und hrsg.


Literatur: ADB; Gatti 2, s. Reg. (m. B.); Hirtenfeld; Wurzbach; Die Geschichte des k. u. k. Corps-Art.-Rgt. Frh. v. S. Nr. 11, 1896, S. 367ff. (m. B.); A. Werth, in: Mitth. über Gegenstände des Art.- und Geniewesens 36, 1905, S. 607ff. (m. B.); Ehrenbuch unserer Art. 1, bearb. H. Kerchnawe, 1935, S. 8f. (m. B.); KA, Wien.
Autor: (A. Schmidt-Brentano)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 372f.
geboren in Teplitz
gestorben in Wien

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