Smolík, Josef

Smolík Josef, Numismatiker und Lehrer. Geb. Neubitschow, Böhmen (Nový Bydžov, Tschechien), 5. (6.) 11. 1832; gest. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 12. 9. 1915.

–Nach Absolv. des Gymn. in Braunau (Broumov) und in der Prager Altstadt stud. S. Mathematik und Physik an der Univ. Prag; 1857 Lehramtsprüfung. Im selben Jahr begann er seine Lehrtätigkeit als Supplent am Neustädter Gymn. in Prag, ab 1864 wirkte er als Prof. an der höheren Realschule in Pardubitz (Pardubice), 1871 am Realgymn. auf der Prager Kleinseite und 1872–93 als Prof. an der tschech. Handelsakad. in Prag. S. setzte sich zunächst als Autor tschech. Lehrbücher der Arithmetik für Mittelschulen durch. Bis heute jedoch wird v. a.seine Arbeit über die Mathematiker in Böhmen seit dem 14. bis zum Anfang des 17. Jh., „Mathematikové v Cechách od založení university Pražské ...“, 1864, geschätzt. In Prag befaßte sich S. auch mit Archäol. und Numismatik. Als Geschäftsleiter der archäolog. Sektion 1873–93 und als Kustos der numismat. Smlg. des Mus. des Kg.reichs Böhmen ab 1883 ragte er als Systematiker und krit. Entdecker von Fälschungen hervor. Da S. den großen Quellenwert der Münzen für die hist. Forschung erkannt hat, wird er als Wegbereiter des hist. Stud. des böhm. Münzwesens bezeichnet. Außerdem arbeitete S., ab 1865 k. M. der kgl.-böhm. Ges. der Wiss. in Prag, am Konversationslex. „Ottuv Slovník naucný“ mit.


Werke: W. (auch s. u. Nohejlová-Prátová – Šimek): Einiges über das Quadriren, in: Programm des k. k. Neustädter Gymn. zu Prag … 1858, 1858; Pražské groše a jejich díly 1300–1547, 1894; Denáry údelných knížat na Morave, 1896; Das Münzwesen, in: Die österr.-ung. Monarchie in Wort und Bild, Bd. Böhmen / 2, 1896; etc.
Literatur: Hanzalová; Otto; Poggendorff 3; Rieger; Wurzbach; Dejiny exaktních ved v ceských zemích, ed. L. Nový, 1961, S. 7, 412; E. Nohejlová-Prátová – E. Šimek, Dve století vedecké numismatiky v ceských zemích (1771–1971), 1971, s. Reg. (m. W.); F. Kutnar, Prehledné dejiny ceského a slovenského dejepisectví 2, 1977, S. 70, 172.
Autor: (J. Koralka)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 377
geboren in Nový Bydžov
gestorben in Prag
ausgebildet in Braunau
wirkte in Pardubice 1864
ausgebildet in Prag
wirkte in Prag
war Student Karls-Universität Prag (1348-1882)
war Supplent Kaiserlich-Königliches Neustädter Gymnasium 1857
war Lehrer Kleinseitner Gymnasium Prag 1871
war Lehrer Prager Handelsakademie 1872-1893
war Kustos Technisches Museum des Königreichs Böhmen (Prag) 1883
war k. Mitglied Königliche böhmische Gesellschaft der Wissenschaften Prag 1865

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