Smrekar, Hinko

Smrekar Hinko (Henrik), Graphiker und Maler. Geb. Laibach, Krain (Ljubljana, Slowenien), 13. 7. 1883; gest. ebd., 1. 10. 1942 (erschossen); röm.-kath.

– Sohn eines Dienstmanns. Nach der Matura in Laibach (1901) begann S. 1902 das Jusstud. in Innsbruck, das er im selben Jahr in Wien fortsetzte, jedoch vor der 1. Staatsprüfung 1904 abbrach. Schon 1903 gründete er – unter dem Einfluß der Wr. Sezession stehend – gem.mit anderen südslaw. Künstlern den Ver. Vesna. 1904/05 begann er eine Ausbildung an der Wr. Kunstgewerbeschule, kehrte aber bereits 1905 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten nach Laibach bzw. Krainburg (Kranj) zurück. Gem. mit dem Maler und Karikaturisten Maksim Gaspari übersiedelte er dann nach München, wo er fast ein Jahr an Privatschulen stud.; mehrere Aufenthalte in Wien und München folgten, so etwa 1911 gem. mit dem Bildhauer Lojze Dolinar. Ende 1911 ließ sich S. in Laibach nieder, wurde 1915 zum Heer einberufen, als serbophil verhaftet, und, nachdem er eine Geisteskrankheit simuliert hatte, bereits im April 1916 als untaugl. entlassen. S. kehrte als freischaffender Künstler nach Laibach zurück. Im selben Jahr wurden von ihm gestaltete sehr populäre Spielkarten wegen panslawist. Tendenzen polizeil.verboten. S., der v. a. als Karikaturist bekannt wurde, arbeitete 1918/19 beim satir. Bl. „Kurent“ und danach bei diversen Tages- und Wochenztg. mit und karikierte zeitgenöss. Künstler, Wissenschaftler und Politiker. Geschätzt wurden aber auch seine zahlreichen Illustrationen etwa zu Werken Cankars und Milcinskis (beide s. d.). Als polit. engagierter Slowene brachte S. ab 1941 gegen die italien. Besatzer gerichtete beißend-satir. Zeichnungen, scharfe Pamphlete und Karikaturen unter das Volk. Ende September 1942 wurde er von einer italien. Streife aufgegriffen und kurz darauf ohne Gerichtsurteil erschossen.


Werke: s. u. SBL.
Literatur: Enc. Jug.; SBL (m. W. und L.); Thieme–Becker (fälschl. Smerekar); Vollmer; K. Dobida, H. S., 1957; S. Mrak, H. S. 1883–1942, Ljubljana 1983 (Kat.); G. Fanelli – E. Godoli, Dizionario degli illustratori simbolisti e art nouveau 2, 1990; Enc. Slovenije 12, 1998; Die Matrikel der Univ. Innsbruck. Abt.: Rechts- und Staatswiss. Fak. 1, bearb. P. Goller, 1998; UA, Wien.
Autor: (G. Živkovic)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 382
geboren in Ljubljana
gestorben in Ljubljana

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