Skraup, Karl

Skraup (Škroup) Karl (Karel), Theaterdirektor, Schriftsteller und Pädagoge. Geb.Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 7. 11. 1851; gest. Erfurt, Preußen (Dtld.), 14. 3. 1909; röm.-kath.

– Enkel des Lehrers und Komponisten Dominik Škroup (1766–1833), Sohn von Jan Nep. Š., Neffe von František Seraf. Škroup, Bruder von Zdenko Hans S. (alle s. d.). S. schlug zunächst eine militär. Laufbahn ein, ging jedoch 1871 zur Bühne und betätigte sich bis 1879 als Schauspieler (in Dtld., der Schweiz, Amsterdam, Breslau/Wroclaw und Brünn/Brno) und (ab 1876)als Lustspielautor. 1879 kam er ans Prager Ständetheater, hatte hier jedoch keinen Erfolg und ging nach Breslau, dann nach Freiburg, Dresden und St. Petersburg. 1883 wieder in Prag, war S. 1884–85 kurzzeitig Oberregisseur am Ständetheater und unterrichtete 1886–93 am Konservatorium (dramat. Abt.). Gleichzeitig war er als Privatlehrer und als Inhaber einer dramat. Privatschule aktiv. Ab 1886 red. S. die „Prager Zwischenactszeitung“ mit breitem themat. Bereich, nach deren Vereinigung mit dem „Deutschen Abendblatt“ (1890) schrieb er in diesem die Theaterkritiken und begann mit der Publ. eines umfangreichen Textes über die Zukunft des Deutschen Landestheaters. Über das Landestheater Kassel (1893 Oberregisseur) kam S. 1894 nach Stuttgart und unterrichtete bis 1898 am dortigen Konservatorium. 1898–1901 künstler. Dir. des Stadttheaters Zürich, war er dann Oberregisseur am Dt. Theater in Berlin und schließl. 1905–09 Dir. des Stadttheaters in Erfurt.


Werke: Lustspiele. – Publ.: Die dt. Bühne und ihre Beziehung zu Kunst und Moral, 1884; Führer durch das Neue dt. Theater in Prag, 1886; Rhetor. und dramat. Ausbildung, 1888; Methodik der Stimm- und Sprachbildung, 1889; Die Zukunft des Dt. Landestheaters, in: Dt. Abendbl. (Prag), 17. 4. 1890; Katechismus der Mimik und Gebärdensprache, 1892, 2. Ausg. 1908; Aufsätze in Prager Zwischenactsztg., Dt. Abendbl.; etc.
Literatur: Brümmer; CHS; Kosch, Theaterlex.; Ulrich; O. Teuber, Geschichte des Prager Theaters 3, 1888, bes. S. 794ff.; Dt. Zeitgenossenlex., 1905; G. Bondi, 25 Jahre Eigenregie, 1907, S. 41, 59; J. Branberger, Das Konservatorium für Musik in Prag ..., 1911, s. Reg.; M. Kaufmann, in: Der Auftakt 6, 1926, S. 155; M. Laiske, Divadelní periodika v Cechách a na Morave 1772–1963, 1967, S. 116.
Autor: (J. Ludvová)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 57, 2004), S. 333
geboren in Prag
gestorben in Erfurt

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