Skurawy, Edmund

Skurawy Edmund, Schriftsteller, Journalist und Volkssänger. Geb. Wien, 3. 8. 1869; gest. ebd., 22. 7. 1933.

– Sohn eines Drechslers. S. mußte nach dem frühen Tod des Vaters auf das geplante Musikstud. verzichten und wurde Holzbildhauer. Er begann daneben bald mit Gelegenheitsdichtungen und wurde als Humorist (Hausdichter bei Wenzel Seidl, s. d.) und Feuilletonist, insbes. für das „Illustrierte Wiener Extrablatt“, für das er ab 1904 über 2.600 Feuilletons schrieb, bekannt. S. verf. Bühnenstücke, vorerst Volksstücke, etwa „Neues Leben“ (1902 am Raimund-Theater uraufgef.), in denen er die Probleme der Bedürftigen gegen Bürgerstolz und grausames Recht betont, i. d. F. Texte für Singspiele und Operetten: „Ein Wiener Liebling “(1928 am Carltheater in Wien uraufgef.) etwa gestaltet den unüberlegten Aufstieg und die erfolgreiche Rückkehr eines Volkssängers in seine Umgebung. S. ist Spätling und Erbe des Wr. Volkssängertums als Verfasser von Gstanzeln, Liedern, aktuellen Couplets, von Szenen und Revuen, u. a. für die Wr. Urania und die RAVAG: jeweils eine Verbindung von Kurzvortrag und Liedern zu Themen über Frauen, Sport, Wr. Lokalgeschichte u. a. Seine Werke erfreuten sich großer Popularität, seine Wirkung erstreckte sich über seinen Tod hinaus. S.s Texte sind wichtige Zeugen der Wr. Mundart, das 1926 angekündigte Werk „So spricht man in Wien“ ist allerdings nicht nachweisbar.


Werke: W. (s. auch A. Bauer, Opern und Operetten in Wien, 1955, s. Reg.): Das Recht, 1906; „Bei uns z’haus!“ Allerhand lustige G’schichterln und Sacherln aus der Wienerstadt von früher und heut’, 1928, 2. Aufl. 1929; etc.
Literatur: NWT, 24., WZ, 25. 7. 1933; Czeike; Hall–Renner; Jb. der Wr. Ges.; Kosch; Nagl–Zeidler–Castle 3–4, s. Reg. (m. B.); R. Holzer, Wr. Volkshumor, 1947, S. 248f. (m. B.); D. Schmutzer, Wienerisch g’redt. Geschichte der Wr. Mundartdichtung, 1993, S. 355.
Autor: (K. Adel)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 57, 2004), S. 340f.
geboren in Wien
gestorben in Wien

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