Sina zu Hodos und Kizdia, Johann Simon Frh. von

Sina zu Hodos und Kizdia Johann Simon Frh. von, Unternehmer. Geb. Wien, 16. 1. 1804; gest. ebd., 4. 5. 1869; griech.- orthodox.

– Sohn von Simon Georg S. de Hodos et Kizdia aus zweiter Ehe, Halbbruder von Georg Simon, Onkel von Simon Georg Frh. v. S. (alle s. d.). S., der im Gegensatz zu Georg Simon oft „der Arme“ genannt wurde, teilte sich gem. mit seinem Bruder bzw. seinem Neffen die Leitung des Großhandels- und Bankhauses Simon Georg Sina und war in diesem Rahmen auch in der Dion. verschiedener Unternehmen wie der Donaudampfschiffahrts-Ges., der Nationalbank und der Staatseisenbahnen präsent. Im Gegensatz zu seinem Bruder, der über größtes finanzielles und unternehmer. Geschick verfügte, bewies S. zwar Engagement bei Investitionen in Produktion und neue Technologien, etwa die Rübenzuckergewinnung und -raffinierung, war damit allerdings wirtschaftl. wenig erfolgreich und schrieb zumeist Verluste. Obwohl es ihm gelungen war, 1848/49 auf seinem ung. Gut Szent-Miklós die größte Zuckerfabrik Ungarns und damit eine der größten der Monarchie zu errichten, und obwohl seine Produkte auf Ausst. ausgez. wurden, mußte das Unternehmen 1866 wieder aufgelassen werden. Die von S. im mähr. Rossitz (Rosice) etwa zur gleichen Zeit errichtete Zuckerfabrik war zu seinen Lebzeiten ebenso wenig erfolgreich wie seine Versuche, Biererzeugung in großem Maßstab aufzuziehen. S., der 1818 in den ung. Adelsstand, 1826 in den österr. Ritter- und 1832 in den Frh.stand erhoben worden war, starb angebl. verschuldet.


Literatur: NWT, 5. 1. 1869; Wurzbach (s. u. Simon Georg S.); G. S. Laïos, Simon S. (= Biographiai Ethnikon Euergeton 1), 1972 (m. B. und L.); A. Lanier, Die Geschichte des Bank- und Handelshauses S. (= Europ. Hochschulschriften 3/805), 1998, bes. S. 107ff.; Mitt. Georg Gaugusch und Max D. Peyfuss, beide Wien.
Autor: (E. Lebensaft)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 57, 2004), S. 290
geboren in Wien
gestorben in Wien

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