Singer, Gustav

Singer Gustav, Internist. Geb. Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), 28. 2. 1867; gest.

London (Großbritannien), 3. 12. 1944; mos., ab 1907 röm.-kath. – Stud. ab 1884 Med. an der Univ. Wien; 1890 Dr. med. Zunächst Volontärarzt an der Klinik Nothnagel (s. d.), absolv. S. seine prakt. und theoret. Ausbildung v. a. in Bakteriol. auch unter Anton Weichselbaum und E. Ludwig (s. d.) und war 1895–97 Ass. an der 1. med. Abt. des Wr. AKH. 1899 Priv.Doz. für innere Med., wurde er 1903 Primararzt im Elisabethspital, 1905 Leiter der 1. med. Abt. des Rudolfspitals. 1911 ao., 1912 o. Prof., 1924 HR. 1937 erlosch seine Lehrbefugnis an der Univ. Wien, 1938 emigrierte er nach London. Sein Verdienst liegt in der Diagnostik und Behandlung der Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen. S., Verf. zahlreicher wiss. Abhh. auch über Infektionskrankheiten, befaßte sich zudem mit den ätiolog. Grundlagen einzelner Hauterkrankungen, der Beziehung der Dermatol. zur inneren Med. und unternahm Stud.- und Vortragsreisen durch Dtld., England, Italien und Spanien.


Werke: Aetiologie und Klinik des acuten Gelenksrheumatismus, 1898; Pseudoappendizitis und Ileocökalschmerz, 1905; Die aton. und die spast. Obstipation, 1909; Zur Behandlung der Bronchiektasie, in: WMW 63, 1913, Nr. 24; Zur Pathogenese und Klinik des Duodenalgeschwüres, ebd. 70, 1920, Nr. 47; Die Gallensteinkrankheit. …, 1923; Die Reizkörperbehandlung des Diabetes, 1929; etc.
Literatur: NFP, 12. 1. 1911; Jb. der Wr. Ges.; Lex. böhm. Länder; Wininger; Österr. 1918–1934, 1935, S. 336 (m. B.); Schaffende Bürger Österr. in Wort und Bild, 1937, S. 274 (m. B.); „Wer ist wer“, ed. P. Emodi, 1937; Who’s who in Central and East-Europe 1935/36, 1937; AVA, IGM, UA Wien, WStLA, alle Wien; Mitt. Charmian Brinson, Großbritannien.
Autor: (D. Angetter)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 57, 2004), S. 295
geboren in Brünn
gestorben in London

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