Sidoli, Alessandro

Sidoli Alessandro, Architekt, Maler und Grafiker. Geb. Cremona, Kg.reich Italien (Italien), 30. 7. 1812; gest. Mailand, Lombardo-Venetien (Milano, Italien), 21. 7. 1855.

S., aus eher bescheidenen Verhältnissen stammend, wurde von seinem Vater in seinen künstler. Anlagen gefördert und lernte vorerst an der Architekturschule in Cremona das freie Hand- und Linearzeichnen, danach bildete er sich an einer Ornamentenschule weiter. 1827–36 stud. er an der Kunsthochschule (Brera) in Mailand Architektur und erhielt mehrere Preise, so z. B. 1835 den von Giuseppe Girotti gestifteten Preis für Architekturzeichnung. 1838 fand eine Ausschreibung für den Campo santo in Mailand statt, bei der zwar S.s Entwurf als der beste hervorging, das Projekt jedoch aufgrund von Intrigen nicht realisiert wurde; 1847 wurde S. Mitgl. der Mailänder Akad., 1852 Lehrer der Perspektivzeichnung, eine Funktion, die er bis zu seinem Tod ausübte. S., der die in Italien weitgehend in Vergessenheit geratene Technik des Holzschnitts zu neuem Ansehen brachte, schuf auch Entwürfe für Stukkateure, Prospektzeichner sowie für Historienmaler. Zu seinen Arbeiten zählen u. a. eine Villa in Tartavalle Terme, das Gmd.- haus in Broni und die Markthalle in Stradella.


Werke: Villa de Vecchi, 1853 (Lecco); Disegni architettonici ed ornamentali, 1857; Lithographien; etc.
Literatur: Comanducci; Thieme–Becker; Wurzbach; A. Caimi, Delle arti del disegno e degli artisti nelle provincie di Lombardia dal 1777 al 1862, 1862, S. 23; L. Servolini, Dizionario illustrato degli incisori italiani moderni e contemporanei, 1955; Dizionario enciclopedico Bolaffi dei pittori e degli incisori italiani ... 10, 1975; Archivio biografico italiano sino al 1996, ed. T. Nappo, o. J. (Mikroficheausg.).
Autor: (G. Dohle)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 56, 2002), S. 224f.
geboren in Cremona
gestorben in Mailand

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