Schwarzenberger, Rupert

Schwarzenberger, Maler —enberger Rupert, Architekt, Regisseur und Illustrator. Geb. Brixlegg (Tirol), um 1855; gest. Wilten (Innsbruck, Tirol), 25. 3. 1900.

Bruder des Bildhauers Meinrad S. S., der hauptberufl. bei der „Tiroler Glasmalerei-Anstalt“ beschäftigt war, lieferte zahlreiche Entwürfe zu Glasfenstern, wobei sich allerdings nicht immer die ausgeführten Werke dieser Anstalt einem bestimmten Künstler zuordnen lassen, vielmehr sind in ihnen Gemeinschaftswerke der dort Beschäftigten zu sehen. Neben architekton. Dekorationen in den unterschiedlichsten Zeitstilen waren herald. Darstellungen S.s Spezialität. So lieferte er anläßl. der Restaurierung des Rathauses in Hall in Tirol die Vorlagen für Wappen von neun Bürgermeistern. Wappendarstellungen sind auch wesentl. Bestandtl. eines von S. entworfenen und den Kunst- und Möbeltischlern Andreas und Candidus Colli eingerichteten Zimmers im Palazzo Flambruzza bei Udine. Zu seinen eigenständigen Werken zählt die maler. Ausgestaltung der renovierten Gymn.Kapelle in Meran, nachdem er bereits für das Kloster Marienberg, den Schulerhalter, Arbeiten geliefert hatte. S. entwarf auch Häuser in Innsbruck und Wilten, wobei er sein Augenmerk v. a. auf plast. und maler. Schmuck legte, und zeichnete die Pläne für die Ausstattung des Tiroler Hauses auf der Pariser Weltausst. (1900). Neben seiner Tätigkeit als Maler und Architekt wirkte er bei den Volksschauspielen seines Geburtsortes mit: So scheint er beim Andreas-Hofer-Spiel (1895) gem. mit Arthur Foltin als Leiter des Theaterunternehmens auf, beim Speckbacher-Spiel (1896) zeichnete S. für Dekoration und Inszenierung der lebenden Bilder verantwortl.


Werke: Illustrationen zu: Stubei. Thal und Gebirg, Land und Leute, 1891; R. Greinz, Bauernbibel, 1897. Entwürfe für kunstgewerbl. Gegenstände u. a. Schmiedeeiserne Standuhr, 1892, Altäre, 1896 (Exerzitienhaus des Jesuitenkollegs, Feldkirch); usw.
Literatur: Innsbrucker Nachrichten, 26., Tiroler Stimmen, 27. 3. 1900; Thieme–Becker; D. Schönherr, in: Mitth. der k. k. Central-Comm. zur Erforschung der Kunst- und hist. Denkmale 9, NF, 1883, S. XCIf.; H. Weinold, Brixlegger Passionsbuch, 2. Aufl., 1913, S. 219f. (mit Bild); K. Fischnaler, Innsbrucker Chronik 5, 1934, S. 209f.; Dokumentation Tiroler Landesmus. Ferdinandeum, Bibl., Mitt. Ludwig Ascher, beide Innsbruck, Tirol.
Autor: (E. Hastaba)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 55, 2001), S. 26f.
geboren in Brixlegg
gestorben in Innsbruck
wirkte in Hall in Tirol („Solbad Hall“)
wirkte in Udine
wirkte in Meran
wirkte in Abbazia di Monte Maria
wirkte in Innsbruck
wirkte in Wilten
war Mitarbeiter von Tiroler Glasmalerei- und Mosaik-Anstalt (Innsbruck)

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