Schuster, Johann Traugott

Schuster Johann Traugott, Lexikograph, Schriftsteller und Lehrer. Geb. Mediasch/Medgyes, Siebenbürgen (Mediaa, Rumänien), 18. 3. 1810; gest. ebenda, 30. 12. 1873.

Sohn eines Schusters; evang. AB. Nach Beendigung der Gymnasialstud. in seiner Heimatstadt praktizierte S. 1833 bei der kgl. Gerichtstafel in Máros-Vásárhely, setzte jedoch dann in Wien seine Stud. fort und absolv. 1833–36 den theol. Lehrkurs der protestant.-theol. Lehranstalt, hörte phil. und linguist. Vorlesungen an der Univ. und absolv. den Präparandenkurs bei St. Anna, wo er 1835 die Prüfungen ablegte. Danach kehrte S. nach Mediasch zurück und war durch 16 Jahre als Lehrer am dortigen Gymn. tätig; zugleich erteilte er öff. Unterricht in der ung. Sprache. Den Schwerpunkt von S.s Publ.Tätigkeit bildete einerseits das Bemühen, mittels sprachl.didakt. und lexikal. Projekte das Verständnis der ung. Sprache zu fördern. Zu diesem Zweck legte er Wörterbücher, etwa „Új Magyar-Német Szótár …/Neues ung.-dt. Wörterbuch …“, 1838, vor, aber auch Anleitungen zum Selbststud., wie„A Magyar Úrfi, oder die Kunst in 46 Stunden gut ungarisch lesen, verstehen, sprechen und schreiben zu lernen, …“, 1838. Anderseits verf. er auch Bücher, in denen er einer breiteren Leserschaft gesellschaftl. Regeln zu vermitteln versuchte, wie den noch Jahre nach seinem Tod unter wechselndem Titel immer wieder aufgelegten „Galanthomme“.


Werke: Der Galanthomme, oder Anweisung, in Ges. sich beliebt zu machen …, 1837; Cartea Visuriloru si al Somnului spre Romani pentru petrecere (Schlaf- und Traumdeutungsbuch für den nützl. Zeitvertreib der Rumänen), 1855; Des Szeklers reine Sprache. Ein theoret.-prakt. Lehrbuch für Deutsche zur gründl. Erlernung der modernen ung. Schrift- und Umgangssprache, 1866; Beitrr. in Z.; usw. – Hrsg.: Magyar-Német és Német-Magyar Kézszótár …/Ung.-Dt. und Dt.-Ung. Handwörterbuch …, gem. mit A. F. Richter, 1–2, 1837–38.
Literatur: Szinnyei; Trausch, s. Reg.; Wurzbach; Archivbestand St. Anna, Komm. für Musikforschung, Österr. Akad. der Wiss., Wien; UA Wien.
Autor: (E. Lebensaft)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 54, 1999), S. 390f.
geboren in Mediaş
gestorben in Mediaş

Lifeline