Schützenberger, Alois
S. trat 1810 in das Augustiner Chorherrenstift Klosterneuburg ein; 1813 Profeß, 1815 Priesterweihe. Ab 1817 in der Seelsorge verschiedener Pfarren tätig, wirkte er 1824–29 als Kooperator und Katechet an der Stiftspfarre, danach wieder in Landpfarren. 1835 bis zu seinem Tod war S. Stiftspfarrer und Dir. der Stiftsschule von Klosterneuburg. Bes. Verdienste erwarb er sich als Fachschriftsteller. Gem. mit Vinzenz Darnaut und Aloys v. Bergenstamm (s. Groppenberger v. Bergenstamm Alois) begründete und leitete er die 1819 ins Leben gerufene Reihe „Historische und topographische Darstellung der Pfarren, Stifte, Klöster, milden Stiftungen und Denkmähler im Erzherzogthume Oesterreich“ (später auch unter dem Titel: „Kirchliche Topographie von Oesterreich“), für die er auch viele Beitrr. verf. Zahlreiche handschriftl. Arbeiten, v. a. Anmerkungen zu topograph. Werken, befinden sich im Stiftsarchiv Klosterneuburg.
Werke: Hist. und topograph. Darstellung von Klosterneuburg und seiner Umgegend dießseits der Donau, 2 Tle. (= Hist. und topograph. Darstellung … Oesterr. 1, 1–2), 1824, gem. mit V. Darnaut und A. v. Bergenstamm; Hist. und topograph. Darstellung von Medling und seiner Umgegend … (= ebenda, 1, 3), 1824; Hist. und topograph. Darstellung von Korneuburg und Stockerau und ihren Umgebungen … (= ebenda, 2, 1), 1829; Hist. und topograph. Darstellung von den Märkten Wolkersdorf und Groß-Rußbach und ihren Umgebungen … (= ebenda, 2, 2), 1831; Topographie von Salzburg, in: A. Becziczka, Hist. und topograph. Darstellung von der Stadt Salzburg … (= Kirchl. Topographie von Oesterr. 3, 1), 1829.
Literatur: Graeffer–Czikann; Wurzbach; Berthold (= B. O. Cernik), Die Wiss. und das Augustiner Chorherrenstift Klosterneuburg, 1900, S. 33ff.; B. O. Cernik, Die Schriftsteller der noch bestehenden Augustiner-Chorherrenstifte Österr. …, 1905, s. Reg.; Klosterneuburg. Geschichte und Kultur 1–2, (1992–93), s. Reg.
Autor: (F. Röhrig)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 53, 1998), S. 306f.