Schuh, Rudolf von

Schuh Rudolf von, Techniker und Offizier. Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 23. 9. 1875; gest. Wien, 28. 3. 1942.

Sohn des aus Prag stammenden, 1906 nob. (Edler von) Off. Johann S., der sich in der Schlacht bei Custoza bewährt hatte, und einer aus Rastatt gebürtigen Mutter. S. stud. ab 1893 an der Dt. Techn. Hochschule in Prag Maschinenbau, arbeitete nach Ablegung der Zweiten Staatsprüfung vorerst bei der Österr.-ung. Staatsbahnges. und trat 1899 als prov. Schiffsbauing. 3. Kl. in die österr. Kriegsmarine ein. Schon 1900 aus Invaliditätsgründen aus der Marine geschieden, kehrte er als Maschinenadjunkt in den Eisenbahndienst zurück, avancierte 1908 zum Obermaschinenkoär. und ist ab 1915 als Staatsbahnrat, ab 1921 als Oberstaatsbahnrat, ab 1924 als HR nachzuweisen. 1925 trat er i. R. S., der im Rahmen der Marine u. a. in der Bauleitung von S. M. S. „Aspern“ sowie von S. M. S. „Zenta“, schließl. bei der Deckleitung Verwendung gefunden hatte, war bei der Eisenbahn vorerst außerhalb Wiens, u. a. in Triest, tätig, ab 1912 als stellv. Heizhausvorstand, 1917 Vorstand der Heizhausleitung der Nordwestbahn, 1918 bei der Zugförderungsabt. der Bundesbahndion. Wien-NÖ, kehrte 1919 in seine Funktion bei der Nordwestbahn zurück und übernahm 1921 die Vorstandsstelle beim Heizhaus des Franz-Joseph-Bahnhofs. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst an marinetechn. Problemen interessiert, entwickelte er gem. mit Alfred Weiss einen mittels elektr. Wellen steuerbaren Torpedo. 1906 erhielt er dafür ein österr. Patent zuerkannt, das noch im selben Jahr die österr. Kriegsmarine, vorerst für Erprobungen, übernahm.


Literatur: AdR, AVA, KA, WStLA, alle Wien; Mitt. Österr. Patentamt, Wien. (E. Wohlgemuth)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 53, 1998), S. 310f.
geboren in Prag
gestorben in Wien

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