Schröckenfux, Gottlieb

Schröckenfux Gottlieb, Sensengewerke. Geb. Roßleithen (OÖ), 29. 5. 1853; gest. Bad Hall (OÖ), 8. 5. 1923.

Sohn des Vorigen, Bruder von Franz S. (s. d.) sowie von Carl und Michael S. (s. u. dem Vorigen). S. übernahm 1879 das väterl. Sensenwerk in Roßleithen nach seinem älteren Bruder Carl und führte in der Folge wesentl. Umgestaltungen und Erweiterungen durch, sodaß er im Lauf der Jahre die Tagesproduktion um das Siebenfache steigern konnte. 1919 übergab er das Werk, das größte in OÖ, an seinen Sohn Ing. Erick S., 1927 wurde es aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten in eine AG umgewandelt, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Franz de Paul Schröckenfux AG, Roßleithen, dem Konzernverband der Styria. Steiermärk. Sensenwerks AG angegliedert. S. spielte über die Arbeit in seinem Werk hinaus aber auch im Wirtschaftsleben der gesamten Region bzw. des Landes OÖ eine nicht unwesentl. Rolle. So trug er zur Hebung und Ausgestaltung der Sensenind. bei (u. a. als Vizepräs. des Wirtschaftsverbandes der österr. Sensen- und Sichelerzeuger und als Vorstandsmitgl. der Erwerbs- und Wirtschaftsvereinigung der österr. Sensengewerken) und vertrat die Interessen seines Heimatbez. sowohl als Mitgl. der oö. Handelskammer als auch des Staatseisenbahnrates. Für Windischgarsten erwarb er sich Verdienste um das Zustandekommen des interurbanen Telefonnetzes. 1921 Kommerzialrat.


Literatur: Kremstal-Bote, 12. 5. 1923; Hdb. der Kommerzialräte Österr., red. von R. Kraft, (1933); F. Schröckenfux, Geschichte der österr. Sensenwerke und deren Besitzer, hrsg. von F. John, 1975, S. 239; Dorf im Gebirge. Spital a. Pyhrn 1190–1990, hrsg. von H. Krawarik, 1990, S. 239; Windischgarsten. 550 Jahre Markt (1444–1994), hrsg. von H. Krawarik, 1994, S. 125f., 177; Pfarrämter Roßleithen und Bad Hall, beide OÖ.
Autor: (E. Lebensaft)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 53, 1998), S. 226f.
geboren in Roßleithen
gestorben in Pfarrkirchen bei Bad Hall

Lifeline