Schönberg, Johann Nep.

Schönberg Johann Nep., Maler und Illustrator. Geb. Wien, 1844; gest. Beckenham bei London (Großbritannien), Dezember 1913.

Sohn des Kupferstechers und Lithographen Adolf S. (s. u.), Enkel des Kupferstechers Johann S. (geb. Ödenburg/Sopron, Ungarn, 1780; gest. Wien, 12. 3. 1863), der ein Schüler Jakob Schmutzers war und Reproduktionsstiche u. a. nach Füger (s. d.) arbeitete, sich aber später dem Kupferstichhandel widmete. S., der 1858–60 die Wr. Akad. der bildenden Künste besuchte, ging anschließend nach München an die dortige Akad. zu Hermann Anschütz. Aus familiären Gründen mußte er aber wieder nach Wien übersiedeln, wo er um 1862 als Gehilfe von F. L’Allemand (s. d.) bei der Herstellung des Bildes „Die Festtafel der Maria-Theresien-Ritter im Schönbrunner Schloß“ mitwirkte. Danach arbeitete er als Illustrator und Zeichner für zahlreiche illustrierte Bll., so u. a. für die „(Leipziger) Illustrirte Zeitung“, „Daheim“, „Illustrierte Welt“. 1865–67 besuchte er wieder die Akad. in Wien, 1872 wurde er Mitgl. der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus). Wenige Jahre später ging S. nach England, wo er 1877 als Kriegsberichterstatter über den russ.-türk. Krieg für „The Illustrated London News“ tätig war. Während des Burenkriegs von der Z. „The Sphere“ im November 1899 als Zeichner nach Pretoria geschickt, war er im Jänner 1900 in Durban (Republik Südafrika), wo er zunächst als dt. Off. angesehen wurde. Während S. schon von Zeitgenossen als „Künstler der Gartenlaube“ bezeichnet wird, stellen seine lebendigen Darstellungen aus dem Burenkrieg auch hist. interessante Zeugnisse dar. Sein Vater Adolf S. (1813–1868) stud. 1826–32 (mit Unterbrechungen) Landschafts- und Historienmalerei an der Wr. Akad. der bildenden Künste und war Schüler Franz Stöbers. Er schuf Lithographien nach Victor Adam und für Johann Josef Schindlers (s. d.) Zeichnungsschulen sowie für ein 1836 erschienenes Sammelwerk Ansichten von Ruinen und Schlössern Böhmens nach eigenen Vorlagen.


Werke: Über 2.000 Bll. für Alexander Patuzzi, „Geschichte der Päpste“, Ludwig v. Alvensleben, „Allgemeine Weltgeschichte“, „Kriegspanorama vom Jahre 1866“, „Feldzug 1870/71“; Zeichnungen für die (Leipziger) Illustrirte Zeitung, Daheim, Illustrierte Welt, Le Monde Illustré usw.; Tuschzeichnungen (z. B. Kriegsgefangenenlager, Empfang bei Gen. Joubert), Africana Mus., Johannesburg; Ankunft des Schah von Persien in Schönbrunn; Der Sozialistenprozeß 1870; usw.
Literatur: N. Fr. Pr., NWT, Fremden-Bl., 13. 12. 1913 (alle Abendausg.); Fuchs, 19. Jh.; Thieme–Becker; Wurzbach; R. Schmidt, Das Wr. Künstlerhaus …, 1951, S. 57; L. de W(et), in: Africana Notes and News 14, 1960/61, S. 303ff.; E. A. Schmidl, Österreicher im Burenkrieg, 1899–1902, phil. Diss. Wien, 1980, S. 215f. – Adolf S.: Bénézit; Müvészeti Lex. I; Thieme–Becker; Wurzbach.
Autor: (G. Wacha)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 51, 1995), S. 48f.
geboren in Wien
gestorben in Beckenham
wirkte in Wien
reiste nach England
wirkte in Pretoria 1899
wirkte in Durban 1900
war Student Akademie der bildenden Künste Wien 1858-1860
war Student Akademie der Bildenden Künste München
war Mitarbeiter von Illustrirte Zeitung
war Mitarbeiter von Daheim. Ein deutsches Familienblatt mit Illustrationen
war Mitarbeiter von Illustrierte Welt. Deutsches Familienbuch
war Student Akademie der bildenden Künste Wien 1865-1867
war Mitglied Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus) 1872
war Mitarbeiter von The Illustrated London News 1877
war Mitarbeiter von The Sphere. The Empire's illustrated weekly

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