Schnapper, Ber

Schnapper Ber, Schriftsteller. Geb. Lemberg, Galizien (L’viv, Ukraine), 1906; gest. ebenda (?), 1939.

Sohn eines Schusters; mos. Seine Kindheit und frühe Jugend verbrachte S. in Lemberg. Zwischen 1926 und 1930 stud. er am Hebr. Pädagogium in Wien, wo er sich der jungjidd. Literaturszene um Mendel Naygreshl anschloß. 1927 erschien im Wr. Verlag „Kultur-Verein“ sein erster Poesiebd., „Opshoym“, der ganz im Zeichen des Expressionismus stand. Die Ausgeliefertheit des Individuums in der Großstadt gehört zu den zentralen Motiven in S.s poet. Werk. Nach seiner Rückkehr nach Polen nahm S. aktiv am literar. Leben der jidd.galiz. Avantgarde in Lemberg teil. Zeitweilig lebte er auch in Warschau. Er publ. in wichtigen poln.-jidd. Z., wie „Faroys“ und „Vokhenshrift far literatur“ (beide Warschau) sowie „Zushteyer“ (Lemberg). Über die näheren Umstände seines Todes 1939 in der Gegend von Lemberg ist nichts bekannt.


Werke: Mayn shtot un andere lider, 1932; Mayze un lid, 1934; Bloe verter, 1937; usw.
Literatur: Enc. Jud.; B. Mark, Umgekumene shrayber, 1954, S. 205; Leksikonfun der nayer yidisher literatur 8, 1981; Der Fiedler vorn Getto, übertragen und ausgewählt von H. Witt ( = Reclams Universal-Bibl. 195), 2. Aufl. 1968, S. 16, 147.
Autor: (G. Kohlbauer-Fritz)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 49, 1993), S. 357f.
geboren in Lemberg
gestorben in Lemberg

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