Schneider, Franz Xav.

Schneider Franz Xav., Bildhauer. Geb. Landeck, Preußen (Ladek Zdrój, Polen), 1789; gest. Linz (OÖ), 22. 7. 1847.

Über die Jugend S. s sind fast keine Nachrichten erhalten, angebl. absolv. er eine Lehre bei einem Bildhauer in Brünn (Brno). 1810 übersiedelte er nach Wien, wo er 1811–18 an der Akad. der bildenden Künste, u. a. bei J. M. Fischer (s. d.), stud.; 1813 erhielt er den Gundel-Preis für Bildhauerei, ab 1820 war er als Bildhauer in Wien tätig. 1833 übersiedelte S., veranlaßt durch den Auftrag für den Kreuzweg in Gramastetten, nach OÖ. Schließl. siedelte er sich in Linz an, wo er bis zu seinem Tod eine kleine Werkstätte betrieb, in der einige der Linzer Sakralkünstler der folgenden Generation, so Liebert (s. d.) und Franz Oberhuber, ihre Ausbildung erhielten. S. s Werk ist nur tw. bekannt. Anfangs ganz dem Klassizismus Wr. Prägung verhaftet, entwickelte er nach der Übersiedlung nach OÖ in seinen sakralen Arbeiten eine Stilsynthese aus barocken Elementen, klassizist. Anklängen und nazaren. Zitaten und wurde damit zum Vorläufer und Begründer der bald nach seinem Tod aufblühenden Linzer Kirchenkunstproduktion des Historismus.


Werke: Kreuzweg und Einrichtung der Pfarrkirche in Gramastetten, 1833/34; 2 Engel, Kanzel, 1833 und 1836 (Elisabethinenkirche, Linz); Hl. Josef, 1835 (Friedhofskapelle, Linz-Urfahr); Figur der Religio, 1837 (Stift Wilhering); 3 Seitenaltäre, 1847 (Pfarrkirche, Bad Goisern); usw.
Literatur: Oesterr. Volks-Bl. für Verstand, Herz und gute Laune vom 21. 10. 1847; H. Greil, in: Christl. Kunstbll. 36, 1895, S. 33f., 46ff.; B. Prokisch, in: Oö. Kulturber. 41, 1987,f. 15. S. 1f.; Krackowizer; J. Schmidt, Linzer Kunstchronik 1, 1951, S. 128; B. Prokisch, Stud. zur kircl. Kunst OÖ im 19. Jh. 1, phil. Diss. Wien, 1984, s. Reg.; der s., in: Kirche in OÖ. 200 Jahre Bistum Linz, Benediktinerstift Garsten 1985, S. 239ff. (Kat.).
Autor: (B. Prokisch)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 49, 1993), S. 377f.
geboren in Lądek Zdrój
gestorben in Linz

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