Schmieger, Adolf Josef

Schmieger Adolf Josef, Kulturhistoriker und Schriftsteller. Geb. Wien, 12. 5. 1883; gest. ebenda, 12. 8. 1929.

Sohn eines Kaufmanns, Bruder des Wilhelm (Willy) S. (s. d.). S. war Versicherungsbeamter und begann nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1920 mit dem Schreiben formgewandter und interessanter Aufsätze zu kulturgeschichtl. und heimatkundl. Themen für Ztg., u. a. „Neues Wiener Journal“, „Neues Wiener Tagblatt“, „Österreichische Volkszeitung“ und „Wiener Neueste Nachrichten“. Schließl, wurde er freier Schriftsteller; seine Wohnung war Sitz der „Arbeitsgemeinschaft für Kultur- und Heimatforschung“, an der sich auch die Kulturhistoriker Emil Karl Blümml und Gustav Gugitz beteiligten. 1925 erwarb S. gem. mit seinem Schwager, dem Münchner Kunsthändler und Verleger Oscar Camillo Recht, den Wr. „Burgverlag Ferdinand Zöllner“, der nun als „Burgverlag Recht & Schmieger“ firmierte. Stiller Teilhaber war der Schriftsteller Bruno Brehm, der den „Burgverlag“ in seinem ersten Roman, „Der Sturm auf den Verlag“, 1925, persiflierte. Im April 1926 schied Recht aus dem Verlag, dessen Produktion 1925–26 nur drei Titel betragen hatte, aus, über den nunmehrigen „Burgverlag Adolf Schmieger“ wurde bald danach das Ausgleichs-, dann das Konkursverfahren eröffnet. In der Folge war S. als selbständiger Buchvertreter und als Lektor des „Verlags für Kulturforschung Amonesta & Co.“, für dessen „Sittengeschichte der Kulturwelt und ihrer Entwicklung“ er Beitrr. lieferte, beschäftigt.


Werke: Beitrr. in: Währing. Ein Heimatbuch . . . 2f., 1924 f; Das Ghetto in der Wr. Leopoldstadt, gem. mit H. Rotter, 1926 (im „Burgverlag“ erschienen); usw. Hrsg.: Vom Lieben Augustin zum Toten Hund. 3 Jhh. Wr. Humor in Prosa, 1924.
Literatur: Wr. Ztg. und N. Fr. Pr. vom 18. 8. 1929; Giebisch-Gugitz; M. G. Hall, Österr. Verlagsgeschichte 1918–38, 2, 1985, S. 100ff.
Autor: (K. Fischer)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 49, 1993), S. 330f.
geboren in Wien
gestorben in Wien

Lifeline