Schmitson, Teutwart

Schmitson Teutwart, Maler. Geb. Frankfurt a. Main, Freie Stadt (Deutschland), 18. 4. 1830; gest. Wien, 2. 9. 1863.

Sohn des österr. Bevollmächtigten beim dt. Bundestag in Frankfurt und Militärschriftstellers Teutwart S. (geb. 27. 9. 1784; gest. 14. 4. 1856); evang. AB. Bis 1854 lebte S. in seiner Geburtsstadt, war sodann in Düsseldorf, Karlsruhe (1856) und Berlin (1857) tätig, 1860–61 wirkte er in Italien. S., ein Autodidakt, interessierte sich zunächst bes. für Architektur bevor er sich der Malerei zuwandte; seine Stud. betrieb er v. a. im Städelschen Kunstinst. in Frankfurt. Bald spezialisierte er sich auf Tiermalerei, wobei er die Darstellung von Pferden und Rindern bevorzugte. Er war aber kein Pferdemaler im traditionellen Sinn, sondern er malte die Tiere in Bewegung, bei der Arbeit auf dem Feld, vor Wagen gespannt, Pferde im Galopp usw. S. huldigte jedoch nicht der nach wie vor beliebten spätbiedermeierl., romantisierenden Verherrlichung des Landlebens. Durch seine für damalige Zeiten ungewohnt kräftige Malweise fand er in der Pinselschrift die Entsprechung zur Darstellung der Bewegung der Tiere. Das Publikumsecho auf seine Werke war geteilt. Vor seiner Übersiedlung nach Düsseldorf stellte er in Frankfurt zum ersten Mal aus, 1861 erhielt er im Rahmen der Internationalen Kunstausst. in Brüssel eine Goldene Medaille für sein Bild „Bauern vorspann“. Nach einem Aufenthalt in Rom ließ er sich 1861 in Wien nieder, woder künstler. Erfolg die negativen Stimmen übertönte. Sein früher Tod verhinderte jedoch, daß S.s Kunst sich im Kunstleben dieser Stadt nachhaltiger etablierte.


Werke: Pferdeschwemme (Österr. Galerie, Wien); Pferde im Nebel (Hist. Mus. der Stadt Wien); Das verkaufte Kalb (Städelsches Kunstinst., Frankfurt a. M.); Die Kuh des Reichen, Die Kuh des Armen, Durchgehendes Ochsengespann, Fang wilder Pferde in Ungarn (alle Kunsthalle, Hamburg); usw.
Literatur: ADB 54; Bénézit; Fuchs, 19. Jh.; Thieme–Becker; Wurzbach (mit tw. Werksverzeichnis); F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh. 2/2, 1898 (mit tw. Werksverzeichnis).
Autor: (G. Frodl)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 49, 1993), S. 334
geboren in Frankfurt am Main
gestorben in Wien

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