Schloffer, Alois

Schloffer Alois, Politiker und Advokat. Geb. Graz (Stmk.), 6. 2. 1833; gest. ebenda, 15. 2. 1911.

Sohn eines Bäckermeisters, Vater des Folgenden; stud. an den Univ. Graz und Wien (1853) Jus, 1857 Dr. jur. (Univ. Graz). S. absolv. seine Praxisjahre in Graz und ließ sich 1866 als Advokat zunächst in Eibiswald (Stmk.), 1868 in Graz nieder. Nachdem er sich bereits in Eibiswald polit. betätigt hatte, war er 1867–77 liberaler Abg. im Steiermärk. Landtag, wo er einer der bedeutendsten Redner zu den Themen Verfassung, Sozial- und Kulturpolitik sowie Landesfinanzen war. Daneben führte er 1869–73 als Mitgl. des Landesausschusses das Schulreferat. In dieser Position setzte er sich vor allem für die Errichtung der ersten Bürgerschulen in der Stmk. ein. Beide polit. Funktionen mußte er aufgrund zu großer Arbeitsüberlastung zurücklegen. Ab 1879 war S. Präs. der Steiermärk. Advokatenkammer und engagierte sich bes. für die Unabhängigkeit und die wirtschaftlichen Interessen des Anwaltsstandes. 1869 im Ausschuß der Steiermärk. Sparkasse, war er 1881–1911 als deren Rechtskonsulent tätig. Außerdem gehörte S. ab 1894 dem Verwaltungsrat der Fa. Leykam an. Er betätigte sich auch in verschiedenen gemeinnützigen Ver., so im Ver. Volksbibl., dem er durch mehr als 25 Jahre vorstand. Bes. Verdienste erwarb er sich aber als Obmann (1880–1910) des Dt. Schulver.


Literatur: Grazer Volksbl. vom 16. und 18., Tagespost (Graz) und Grazer Tagbl. vom 16. (beides Abendausg.) und 18., RP vom 17. 2. 1911; Jurist. Bll. 40, 1911, S. 91; W. Kaiserfeld – H. Poschacher, Die Steiermärk. Sparkasse 1825–1925, 1925, S. 80, 357f.; A. Michalski, Die Kultur- und Sozialpolitik des Steiermärk. Landtages 1861–71, phil. Diss. Graz, 1965, s. Reg.; H. Hutar, Die Verfassungsfragen im Steiermärk. Landtag (1868–73), phil. Diss. Graz, 1971, s. Reg.; UA Graz und Wien.
Autor: (H. Gebhardt)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 48, 1992), S. 215
geboren in Graz
gestorben in Graz

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