Schmidek, Karl

Schmidek (Šmídek) Karl (Karel), Pädagoge und Fachschriftsteller. Geb. Bystritz, Mähren (Bystrice nad Pernštejnem, Tschechien), 7. 9. 1834; gest. Brünn, CSR (Brno, Tschechien), 4. 5. 1921.

Sohn eines Tuchmachers, dessen Handwerk er erlernte,Neffe des Vorigen, Vater des Juristen Vladimír Šmídek (s. unten). Konnte durch die Unterstützung eines Geistlichen die Realschule in Policka bzw. in Brünn besuchen und war nach der Erlangung der Lehrbefähigung an Volks-, Haupt- und Unterrealschulen 1857–58 Ass. an der Oberrealschule in Brünn, dann u. a. 1858–63 Dir. der Hauptschule in Modern (Modra). 1863–1864 als Lehrer in Wien, war S. 1864–68 Lehrer an der Normalhauptschule in Olmütz (Olomouc), danach bis 1872 an der dortigen Lehrerbildungsanstalt, bis 1875 an der böhm. Lehrerinnenbildungsanstalt in Brünn. Ab 1875 Dir. der neuerrichteten Lehrerbildungsanstalt in Freiberg (Príbor), wirkte er ab 1879 in der gleichen Eigenschaft bis zu seiner Pensionierung 1896 wieder an der böhm. Lehrerinnenbildungsanstalt in Brünn. Er war u. a. auch Mitgl. der Prüfungskomm. für allg. Volks- und Bürgerschulen, 1882–88 des mähr. Landesschulrats. S. war daneben ständiger Mitarbeiter pädagog. Z. wie „Priatel školy a literatury“ (Der Schulund Literaturfreund), „Národní ucitel“ (Der Volkslehrer), „Školník“ (Der Schullehrer), „Der österreichische Schulbote“, „Ucitelské listy“ (Lehrerbll.), „Komenský“ und „Národ a škola“ (Die Nation und die Schule). Sein Sohn Vladimír Šmídek (geb. Brünn, 19. 7. 1869; gest. Prag, CSR/Praha, Tschechien, 19. 8. 1935) stud. 1880–88 am Slaw. Gymn. in Brünn, dann bis 1892 Jus an der Univ. Prag, 1892 Dr. jur. Er war danach Jurist an der Statthalterei in Brünn, 1902–18 im Min. des Innern in Wien (Min.Rat), 1918–30 (seit 1921 Sektionsvorstand für die Sozialversicherung) im Min. für Sozialfürsorge in Prag und daneben als Fachschriftsteller tätig.


Werke: Život a pusobení císarovny Marie Terezie (Leben und Wirken der Kn. Maria Theresia), 1877; Paedagogický význam „Babicky“ B. Nemcové (Die pädagog. Bedeutung des „Großmütterchens“ von B. Nemcová), 1892; Paedagogika. Pro ústavy ucitelské (Pädagogik. Für Lehrerbildungsanstalten), 3 Tle., 1893–1906; Übers.; usw. – Vladimír Š.: Prírucní kniha zákonuv a narízení o školství obecnem na Morave (Hdb. der Gesetze und Verordnungen über das Schulwesen in Mähren), 1901; Gesetz betreffend die Handels- und Gewerbe-Kammern. . . 1901. . . nebst den neuen Wahlordnungen speciell für Brünn und Olmütz, 1902, auch tschech.; Sbírka zákonuv a narízení o pojištení delníku pro prípad úrazu v republice Ceskoslovenské (Smlg. der Gesetze und Verordnungen über die Unfallversicherung der Arbeiter in der Tschechoslowak. Republik), 1924; usw.
Literatur: První zpráva c. k. ústavu ku vzdelání ucitelu v Príbore. . . 1875–99, 1899, S. 44 ff.; Masaryk; Otto; Otto, Erg.Bd. VI/2; H. Heller, Mährens Männer der Gegenwart2, 1888. – Vladimír Š.: Masaryk; Otto; Otto, Erg.Bd. VI/2; M. Navrátil, Almanach ceskoslovenských právníku, 1930.
Autor: (F. Spurný)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 49, 1993), S. 317
geboren in Bystřice nad Pernštejnem
gestorben in Brünn

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