Schimkowitz, Othmar

Schimkowitz Othmar, Bildhauer. * Tárts, Kom. Komom (Ungarn), 2. 10. 1864; † Graz, 24. 4. 1947.

Vater des Vorigen; stud. 1886–92 an der Wr. Akad. der bildenden Künste bei E. Hellmer und Kundmann (beide s. d.) 1892–95 arbeitete er in New York im Atelier Karl Bitters, aber auch in Chicago und Philadelphia. Ab 1895 besaß S. ein Atelier in Wien, 1897–1939. Mitgl. der Vereinigung bildender Künstler Österr. (Wr. Secession), 1929–30 deren Präs., 1914–34 Prof. an der Techn. Hochschule in Wien für plast. Gestalten und Modellbau, 1939–46 Mitgl. der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus). An den ersten Ausst. der Secession noch mit kunstgewerblichen Arbeiten beteiligt, wechselte er bald zur figuralen Plastik; geschätzt wurde er bes. als Bauplastiker. S. war bevorzugter Mitarbeiter der Architekten der Wr. Secession, bes. von Otto Wagner. Später arbeitete er vor allem für den historist. orientierten L. Baumann (s. d.). Gem. mit Josef Plecnik bemühte er sich um eine modernere Gestaltung des Denkmals, so erhielt er für den Entwurf des Gutenberg-Denkmals in Wien den Ersten Preis, sein Projekt wurde jedoch nicht ausgeführt. Ursprünglich einer der profiliertesten Bildhauer der Secessionsbewegung, gehörte er 1905 nicht mehr zur Avantgarde, sondern vertrat den gemäßigten Flügel, der seit dem Austritt der sogenannten Klimt-Gruppe in der Secession bestimmend war.


Werke: Bauplastiken, u. a. für die Wr.Secession, Neue Hofburg (beide Wien); Herz Jesu Statue, 1901 (Breitenfelder Kirche, Wien VIII.); Schwinddenkmal, 1909 (Wien I, 1945 zerstört); usw.
Literatur: Bénézit; Groner; Kosel 1; Thieme-Becker; L. Hevesi, Oesterr. Kunst im 19. Jh. 2, 1903, S. 183, 307; A. Lechner, Geschichte der Techn. Hochschule in Wien (1815–1940), (1942), S. 118f.; 150 Jahre Techn. Hochschule in Wien 1815–1965, 2, hrsg. von H. Sequenz, 1965, S. 322; M. Poch-Kalous, in: Geschichte der bildenden Kunst inWien. Plastik in Wien ( = Geschichte der Stadt Wien NR 7/1), 1970, S. 235f.; R. Waissenberger, Die Wr. Secession, (1971), S. 99, 273; M. Pötzl-Malíková, Die Plastik der Ringstraße. Künstler. Entwicklung 1890–1918 ( = Die Wr. Ringstraße 9/2), 1976, s. Reg.
Autor: (M. Pötzl-Malikova)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 47, 1991), S. 140
geboren in Kerékteleki
gestorben in Graz
wirkte in Chicago 1892-1895
wirkte in Philadelphia
war Student Akademie der bildenden Künste Wien 1886-1892
war Mitglied Wiener Secession 1897-1939
war Professor Technische Hochschule Wien 1914-1934
war Präsident Wiener Secession 1929-1930
war Mitglied Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus) 1939-1946
war Mitarbeiter von Atelier Karl Bitter

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