Schenker, Martin

Schenker Martin, Verwaltungsbeamter. * Martinsdorf (Metis, Siebenbürgen), 6. 8. 1827; † Wien, 2. 10. 1875.

Sohn eines evang. Pfarrers; stud. 1847/48 an der Rechtsakad. in Hermannstadt (Sibiu), 1849/50 an der Univ. Wien, 1850/51 an der Univ. Heidelberg Jus, 1851 Dr. jur. in Heidelberg, 1856 Dr. jur. in Wien. S. trat in Wien in den Staatsdienst und war ab 1856 als Beamter im Min. für Kultus und Unterricht mit staatskirchenrechtlichen Fragen befaßt, ab 1860 in der evang. Abt. des Kultusamtes. S. war Mitgl. des Presbyteriums der evang. Pfarrgemeinde AB Wien, zeitweise als Schriftführer. Ab 1866 entfaltete er eine rege Tätigkeit im evang. Oberkirchenrat, zunächst als Supplent, ab 1867 als weltlicher Rat AB. Kirchenpolit. und theolog. den Liberalen zuzuordnen, machte sich S. auch um die Gründung (1861) und Entwicklung des österr. Gustav-Adolf-Ver. verdient, als dessen Schriftführer (1862–1873), langjähriger Berichterstatter und Obmann (1874/75) er fungierte.


Werke: Hrsg.: Ber. des k. k. evang. Oberkirchenrathes . . . an die zweite Gen.-Synode, 1871.
Literatur: Protestant. Kirchenztg. 12, 1865, S. 1098f., 22, 1875, S. 1018ff.; Halte was du hast! 8, 1875, S. 259ff.; G. Loesche, Von der Duldung zur Gleichberechtigung ( = Jb. der Ges. für die Geschichte des Protestantismus in Österr. 32/33), 1911, S.752; E. Stökl, 50 Jahre Österr. Hauptver. der Evang. Gustav-Adolf-Stiftung 1862– 1912, 1912, S. 24, 28, 35, 40f., 131, 190f.
Autor: (K. Schwarz)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 46, 1990), S. 82
geboren in Metiș
gestorben in Wien

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