Schanzer, Stanislaus

Schanzer Stanislaus, Admirál. * Wien, 28. 11. 1859; † Riegersburg (Stmk.), 15. 7. 1927.

Sohn eines Staatsbeamten; wurde nach Absolv, der Marineakad. in Fiume (Rijeka) 1879 als Seekadett 2. Kl. ausgemustert, 1883 Seekadett 1. Kl., 1890 Linienschiffslt. 2. Kl. Im Rahmen seiner dienstlichen Verwendung auf See nahm er 1893 an Mittelmeerreisen von Mitgl. des K. Hauses (Kn. Elisabeth, Erzhgn. Sophie) und 1896 an einer Nordmeerfahrt des k. u. k. Jachtgeschwaders teil. 1898/99 fand er als Konzeptsoff., in der Marinesektion des Kriegsmin. Verwendung, anschließend als Gesamtdetailoff., bei Vermessungsarbeiten vor der montenegrin.-alban. Küste, und war an der Ausarbeitung der Publ. der Ergebnisse beteiligt. 1901 Korvettenkapitän, 1905 Fregattenkapitän, wurde er Kmdt. des III. Depots und der Rekrutenschule des Matrosenkorps, 1906 Leiter der techn. Abt. des Seebez. Kmdo. Triest, 1907 Vorstand der dortigen Militärabt., 1909 Linienschiffskapitän und 1910 Präses der maritimtechn. Kontrollkomm., 1911 i. R. Während des Ersten Weltkrieges kam er ab 1915 als militär. Leiter der Siemens-Halske-AG, dann als Leiter der II. Gruppe der unter Kriegsleistungsgesetz stehenden Betriebe des Militärkmdo. Wien, 1917/18 als Präses der Territorial-Inspizierungskomm. von Wien zum Einsatz, 1918 Titel und Charakter eines Konteradmirals. 1916 wurde er Vorstandsmitgl., 1917 Vizepräs., 1919 geschäftsführender Vizepräs., 1927 Präs. des Österr. Flottenver. (nach Kriegsende umbenannt in Österr. Schiffahrtsver., dann in Österr. Wirtschaftsges.). S., der schon während seiner aktiven Dienstzeit als Seeoff., seine organisator. Fähigkeiten bewiesen hatte, rief unmittelbar nach dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie die vomÖsterr. Flottenver. unterhaltene „Marinehilfe“ ins Leben, die sich vor allem der Vermittlung der zahlreichen stellenlosen Seeoff., in den Dienst ausländ. Marineeinheiten widmete. Große Verdienste um den Weiterbestand des Flottenver. erwarb er sich durch eine Fusionierung mit dem Österr. Marineverband, dessen Ehrenmitgl. er wurde.


Literatur: N. Fr. Pr. und RP vom 21. 7. 1927; B Dittrich, in: ÖWZ vom 12. 8. 1927; KA Wien.
Autor: (O. F. Winter)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 46, 1990), S. 39
geboren in Wien
gestorben in Riegersburg

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