Sardagna von Meanberg und Hohenstein, Josef Frh. von

Sardagna von Meanberg und Hohenstein Josef Frh. von, Jurist. * Innsbruck, 17. 12. 1774; † Padua (Venetien), 24. 12. 1849.

Sohn eines Gubernialbeamten; absolv. 1789–94 philosoph. und jurist. Stud. an der Univ. Innsbruck. 1803 Ratsprotokollist der Obersten Justizstelle in Wien, später Tribunalrat in Venedig, dann in Triest; 1807 Rat des Appellationsgerichtes in Klagenfurt, 1814 HR der Obersten Justizstelle und Referent der Hofkomm. in Justizgesetzsachen in Wien. Bei Errichtung des lombardo-venetian. Senates der Obersten Justizstelle in Verona wurde S. 1816 dort als Kanzleidir. und Referent für die Justizorganisierung und das Gesetzesfach eingesetzt. Innerhalb eines Jahres schuf S. die Grundlage für eine moderne Organisation der Gerichtsbarkeit im lombardo-venetian. Kg.Reich. 1817 zum Vizepräs. des Mailänder Appellationsgerichtes befördert, führte er mit viel Umsicht die selbst entworfene Justizorganisation zur allseitigen Zufriedenheit durch. Aus Gesundheitsrücksichten wurde S. 1819 zur Obersten Justizstelle nach Wien zurückversetzt und 1824 zum Oberstlandrichter und Landrechtspräs. in NÖ ernannt. Ab 1825 w. Geh. Rat, ab 1828 Vizepräs. bzw. Präs. der Gesetzgebungskomm. In dieser Eigenschaft wirkte er insbes. am Entwurf eines allg. österr. Handelsgesetzbuches mit und leitete die Spezialkomm. zur Ausarbeitung eines Seegesetzes. 1838 Frh.; 1840 i. R.


Literatur: Studi e bozzetti di Storia letteraria e politica 1, 1910, S. 84, 87 f., 90 ff., 97, 99 (mit Briefwechsel); Maasburg; Wurzbach (s. unter Sardagna v. Meanberg u. Hohenstein Johann Bapt.); Mitt. G. Oberkofler und H. Weiser, beide Innsbruck.
Autor: (M. Laich)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 45, 1988), S. 423
geboren in Innsbruck
gestorben in Padua

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