Sax, Josef von

Sax Josef von, Mediziner. * Dresden, Sachsen (DDR), 8. 3. 1761; † Wien, 30. 1. 1839.

Kam 1779 nach Wien; ging bei einem Uhrmacher in die Lehre und lernte daneben Mechanik; 1782 trat er als Praktikant in den chirurg. Lehrkurs des Militärspitals in Wien-Gumpendorf ein. 1784 Unterchirurg beim IR 7, 1788 Oberchirurg und Leiter eines Feldspitals im Banat. 1790 wurde er an die Medizin.-chirurg. Josephsakad. in Wien berufen, 1793 Dr. chir. Ab 1793 nahm er an den Feldzügen der k. Armee teil, zunächst als Brig.Arzt beim böhm. Grenadierkorps, dann als Rgt.Chirurg beim IR 27, 1794 wurde er Sanitätsdir. in Mainz, 1805 Stabsarzt. S. fungierte 1809 als Dirigierender Stabsarzt beim VI. Armeekorps und entfaltete in den großen Schlachten dieses Jahres eine aufopfernde Tätigkeit. Bei Kriegsende 1809 erhielt er spezielle Vollmachten zur Eindämmung von Ruhr- und Typhusepidemien im großen Feldspital in Neutra (Nitra), 1812 war er Chefarzt des österr. Korps bei der Großen Armee in Rußland, 1813 führte er die Aufsicht über das gesamte Sanitätswesen der Hauptarmee und schuf ein System fliegender Feldspitäler. 1815 wurde S. Stabsarzt am Wr. Invalidenhaus; ab 1825 Dirigierender Stabsarzt für NÖ und OÖ, hatte er die Inspektion aller Militärspitäler dieser Kronländer und die Oberaufsicht über die Josephsakad. inne. Nach der Versetzung in den Ruhestand (1835) wirkte er noch als Mitgl. der permanenten Feldsanitätskomm. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. 1809 k. Rat, 1814 nob.


Literatur: N. Fr. Pr. vom 18. 10. 1913; Hirsch; Wurzbach; F. J. Mezler v. Andelberg, Nekrolog des Dr. J. Edlen v. S… ., 1852; S. Kirchenberger, Lebensbilder hervorragender österr.-ung. Militär- und Marineärzte ( = Militärärztliche Publ. 150), 1913; KA Wien.
Autor: (P. Broucek)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 46, 1990), S. 6
geboren in Dresden
gestorben in Wien

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